Kaufmann spricht Klartext

Der Glödnitzer Nahversorger Hugo Kraßnitzer befürchtet wachsenden Egoismus durch bestehende Strukturen im Land
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GLÖDNITZ. "Wenn man bedenkt, dass 3,6 Millionen Beschäftigte für den Erhalt von 8,5 Millionen Einwohnern sorgen müssen, kann man die finanzielle Situation in unserem Land unschwer nachvollziehen", sagt Hugo Kraßnitzer zu Beginn des Treffens mit der WOCHE in seinem Glödnitzer Geschäft.

Ausufernde Bürokratie
"Der fortschreitende ‚Bürokratismuswahn’ ist für ein Geschäft, so wie ich es betreibe, mittlerweile unerträglich", weist der Lebensmittelkaufmann auf immer rigorosere Vorschriften hin, deren Einhaltung selbst für große Filialisten schwierig ist, für einen kleinen Nahversorger aber ein echtes Problem darstellt.

Verantwortungslose Politik
"Wirtschaftlich herrscht in Österreich de facto eine Rezession, die von der Regierung verschwiegen und mit flächendeckender Geldeintreibungspolitik bekämpft wird. Nebenbei werden in eine tote Bank 19 Milliarden gepumpt, was für mich schon an verbrecherisches Handeln gegenüber dem Steuerzahler grenzt", empört sich der Unternehmer.

Über einen Kamm geschoren
"Die Politik wird sich auch ernsthaft Gedanken über den Weiterbestand der Nahversorger in entlegenen Regionen machen müssen: Wir werden vom Gesetzgeber vollkommen gleich wie die Lebensmittelkonzerne behandelt, die nur Gewinnmaximierung zum Ziel haben und mit denen wir niemals konkurrieren können", gibt der Kaufmann zu bedenken. Und: "Keine Kette würde in einer Gegend wie unserer eine Filiale eröffnen und die persönliche Betreuung der Kunden, die bis zu Gefälligkeiten weit über die Tätigkeit eines Handelsbetriebes reicht, hat dort vergleichsweise geringen Stellenwert". Thema Pension: "Nach 44 Beitragsjahren soll ich 860 Euro Nettopension bekommen. Um 50 Euro mehr als ein Mindestsicherungsbezieher erhält, dem TV-Gebühren, etc., erlassen werden."

ZUR PERSON
Hugo Kraßnitzer
Der 51-jährige HAK-Absolvent ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.
Der Kaufmann betreibt in Glödnitz ein "Nah & Frisch" Lebensmittelgeschäft, das er 1988 von seiner Mutter übernommen hat. Das Unternehmen besteht seit 1950.

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