Bürger protestieren erneut
Neuer Steinbruch in Kappel sorgt für Lärm

- Am Windischberg sorgt der "Steinbruch Gurkerhube" erneut für Aufregung. (Archivfoto)
- Foto: Privat/Bettina Knafl
- hochgeladen von Evelyn Wanz
Seit mittlerweile 15 Jahren wird sich gegen die Neuerrichtung eines Steinbruchs am Windischberg in der Gemeinde Kappel am Krappfeld gewehrt. Auch die Bürgermeisterin der Gemeinde, Andrea Feichtinger, spricht ihre Bedenken aus.
ST.VEIT. Die Gemeindebewohner sprechen sich eindeutig gegen das Projekt aus, denn der Lkw-Verkehr auf der L 83 Krappfeld Landesstraße, wo das Steinbruchmaterial abtransportiert werden soll, sei jetzt schon massiv. Weiters liege knapp 40 Meter neben dem geplanten Steinbruch das Natura-2000-Europaschutzgebiet, ein knapp 700 Hektar großen Schutzgebiet. Ein weiterer Punkt der Bürger ist, dass es bereits ausreichend Steinbrüche und Kiesgruben in der Nähe gebe.
Großes Schutzgebiet
Diese Causa stieß schon im Jahr 2009 weit über die Mittelkärntner Grenze hinaus auf öffentliches Interesse. Viele Bürger, auch außerhalb von Mittelkärnten, interessieren sich für den Erhalt des Europaschutzgebietes Mannsberg-Boden - dem größten Schutzgebiet Kärntens in Tallage, welches zudem das historische Schloss Mannsberg und ein um 1,5 Millionen Euro errichtetes Europaschutzzentrum beinhaltet.
"Haben nichts mitzureden"
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Kappel am Krappfeld sieht die Situation schwierig: "Das wichtigste ist, dass die Gesundheit unserer Bürger und Bürgerinnen durch den Steinbruch nicht beeinträchtigt wird. Das darf nicht passieren. Wir haben leider kein Mitspracherecht, sondern nur eine eingeschränkte Parteistellung. Somit ist auch die Meinung der Gemeinde nicht wirklich ausschlaggebend, aber wir sind auf jeden Fall nicht für eine Beeinträchtigung", erklärt Andrea Feichtinger, Bürgermeisterin.
Verhandlung in St. Veit
Am 16. Mai diesen Jahres wird die Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan in der Blumenhalle St. Veit neuerlich über die Errichtung des Steinbruchs am Windischberg öffentlich verhandeln. Die Bevölkerung kann bis zum 14. Mai Einwendungen gegen das Projekt bei der BH St. Veit einbringen. Ein Musterformular für Einwendungen gibt es auf der Website www.nein-zum-neupersteinbruch.at
"Bin zwiegespalten"
Die Bürgermeisterin zeigt sich besorgt: "Ich werde auch bei der Verhandlung teilnehmen und darauf schauen, dass die ganzen Gutachten, was Emissionen und Immissionen betrifft, eingehalten werden. Ich verstehe, dass es Steinbrüche geben muss. Jeder will bauen, aber niemand will einen Steinbruch vor der Haustüre haben. Ich bin natürlich in mir auch zwiegespalten. Ich möchte auf keinen Fall, dass die Bürger von Kappel eine Lebensqualitätsminderung haben".
Demonstration geplant
Die mündliche Verhandlung beginnt am 16. Mai um 9.00 Uhr in der Blumenhalle St. Veit. Mittags soll dann rund 15 Kilometer nach Unterpassering zum Lokalaugenschein des Projektes gefahren werden. Nach dem Lokalaugenschein geht es für die Teilnehmer wieder retour zur Blumenhalle, wo die Verhandlung fortgesetzt wird. So komme ein Kappler Bürger, der an der Verhandlung teilnehmen darf, an diesem Tag auf insgesamt 60 Straßenkilometer bzw. rund 80 Autominuten. Das stoßt den Bürgern aus Kappel sauer auf: "Es ist weder bürger- noch umweltfreundlich. Mit dem Gemeinschaftshaus in Passering wären die Teilnehmer auf lediglich 4 Straßenkilometer bzw. 10 Autominuten gekommen. Die Behörde und der Projektwerber wollen es den Bürgerinnen und Bürgern von Kappel am Krappfeld so schwer wie möglich machen, an der mündlichen Verhandlung teilzunehmen und dort ihren Protest und ihre Einwände gegen die Errichtung eines Steinbruchs in Unterpassering vorzubringen", heißt es von Seiten der Bürgerinitiative. Es wird auf eine Demonstration hingewiesen: Am Donnerstag, den 16. Mai, um 8.00 Uhr, bei der Blumenhalle St. Veit.


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