Meinung: Wächterinnen schießen übers Ziel hinaus
Ob ein Bordell Werbung im öffentlichen Raum – wie sie einem Etablissement derzeit in der Villacher Innenstadt großflächig zuteil wird – nötig hat, muss man in Frage stellen. Ganz grundsätzlich und unabhängig von gewählten Motiven. Wenn nun die Kreativität noch sexistische Auswüchse aufweist, ist jede Empörung berechtigt. Das gilt auch für jedes andere Plakat, das Frauen diskriminiert. Wie rasant man bei der Mission, Werbung von Sexismus zu befreien, übers Ziel hinausschießen kann, zeigen die Klagenfurter Werbe-Wächterinnen mit einigen ihrer Beschwerden. Der Werberat fand als anerkanntes Gremium nichts zu beanstanden und sprach viele Unternehmen dieser Tage vom Verdacht der Frauendiskriminierung frei. Die Wächterinnen sehen das anders und bewerfen diese Unternehmer weiter mit virtuellen Tomaten. Es ist verständlich, dass Branchenvertreter Volkmar Fussi zu einer Entschuldigung auffordert. Keine Ansichtssache ist es, wenn einer schlanken, allerdings gesunden Frau Mager-Beinchen samt Essstörungen angedichtet werden. Es kann weder Aufgabe noch Ziel des Frauenbüros sein, dass sich Frauen für ihre Gene und gesunde Lebensweise rechtfertigen müssen. So ist es einer Lavanttalerin ergangen. Und irgendwie riecht auch das nach Diskriminierung. Sie hätte sich ebenfalls eine Entschuldigung verdient.
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