Der Mensch braucht die Bienen
Ein Wieselburger Imker gibt Auskunft, was man gegen das "Bienensterben" unternehmen kann.
WIESELBURG. "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr" – dieses Zitat von Albert Einstein ist ein Anstoß für den Imker Leo Hinteregger aus Wieselburg, sich über das aktuelle Bienensterben Gedanken zu machen und die Bevölkerung darüber aufzuklären.
Ein "Imker" seit der Kindheit
"Das Interesse für die fleißigen und nützlichen Honigbienen besteht bei mir seit der Kindheit. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und mein Bruder und ich haben uns bereits im Alter von fünf Jahren ein Bienenhaus gebaut. Seit 17 Jahren bin ich nun Imker, im Jahr 2011 habe ich die Prüfung zum Imker-Facharbeiter absolviert und eigne mir seither durch diverse Fortbildungen immer mehr Fachwissen an", erzählt Leo Hinteregger aus Wieselburg.
Milde Winter sind ein Problem
"Das aktuelle Bienensterben ist mit Sicherheit ein großes Problem. Mich hat der Spruch von Albert Einstein immer schon sehr beeindruckt und er ist sozusagen zu einem Leitsatz für mich geworden. Eine der Hauptursachen des Massenaufkommens der Varroamilben, die die Larven und die Bienen selbst langsam aussaugen und dadurch den Bienenvölkern so stark zusetzen, sind die milden Winter der letzten Jahre. Die aus Asien importierten Milben überleben die milden Winter und die Varroa bleibt in der Brut erhalten, anstatt im Winter abzusterben", führt Leo Hinteregger weiter aus.
Pestizide und Spritzmittel
"Ein weiterer Umstand, der den Bienen in unseren Breiten sehr stark zusetzt, ist der intensive Einsatz von Spritzmitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft. Im Mostviertel ist die Situation etwas besser als in jenen Regionen, wo große Monokulturen vorherrschen. Außerdem sollten die Wiesen speziell im Frühjahr nicht zu früh abgemäht werden, da die Bienen speziell während dieser Zeit die Pollen dringend benötigen. Kleine Blumeninseln sollte jeder Gärtner für die Bienen stehen lassen", klärt der Imker auf.
Weitere interessante Informationen erhält man auf Leo Hintereggers Homepage und auf Facebook.
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