Warmer Sommer steht bevor
Siebenschläfertag: Der Versuch einer Wettervorhersage für den Sommer im Bezirk Scheibbs.
BEZIRK. "Wie das Wetter am Siebenschläfertag sich verhält, so ist es sieben Wochen lang bestellt". Am kommenden Samstag, 27. Juni entscheidet sich laut Bauernregel, wie die Ferien heuer werden. Das Zentralamt für Meteorologie und Geodynamik rechnet damit, dass es im Juli und August statistisch zu 60 Prozent wärmer ist als im Durchschnitt. Die Bezirksblätter fragten Hobby-Meteorologen und "Wetterfrösche" im Bezirk, wie ihre Prognose für den Sommer lautet.
Ein "Wetterfrosch" aus Saffen
"Da ich oft wandern gehe und Radtouren unternehme und mich außerdem seit Jahren für Meteorologie interessiere, habe ich mir vor drei Jahren eine kleine Wetterstation eingerichtet. Ein Regen- und ein Temperatursensor sind dabei direkt mit meinem Handy verbunden, sodass ich auf einer App sehr gut verfolgen kann, wie das Wetter zu Hause ist, wenn ich unterwegs bin. So bekomme ich bei Extremereignissen wie Starkregen sofort eine Meldung auf mein Handy, sodass ich zum Beispiel meine Nachbarn warnen kann. Es lassen sich so Kurzzeit-Prognosen erstellen, und ich kann einschätzen, ob sich eine Rad- oder Wandertour für den jeweiligen Tag auszahlt. Von Bauernregeln halte ich nicht viel, ich verlasse mich lieber auf empirische Daten", so Hobby-Meteorologe Martin Punz aus Saffen.
"Es liegt bei uns in der Familie"
"Mein Vater ist Hobby-Meteorologe und hat mir auf diesem Gebiet sehr viel Wissenswertes mitgeben bzw. das Interesse für Meteorologie bei mir wecken können. Auch meine Großmutter schreibt täglich auf ihrem Kalender mit, wie das Wetter gerade ist. Jeden Tag in der Früh schaue ich gleich auf meinem Handy auf die Website www.wetteronline.at, um mich über die aktuelle Großwetterlage zu informieren. Auf diese Weise lassen sich gute Kurzzeitprognosen erstellen. Meine Freundinnen fragen mich oft, wie das Wetter wird, aber eine Langzeitprognose wäre reine Spekulation", erzählt Lisa Kastenberger aus Bodensdorf, die den Online-Shop "Lisa's Windeltaschenparadies" betreibt.
Zur Sache
Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen einer alten Legende aus der Zeit der Christenverfolgungen. Danach hatten sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung in einer Berghöhle nahe Ephesus Zuflucht gesucht.
Sie wurden jedoch entdeckt und daraufhin lebendig eingemauert.
Der Legende nach starben sie allerdings nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang.
Am 27. Juni im Jahr 446 sollen sie zufällig wieder entdeckt worden sein, wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später.
Der Zeitraum um und insbesondere nach dem Siebenschläfertag gilt als meteorologische Singularität wetterbestimmend, weshalb die Bauernregel in vielen verschiedenen Varianten entstanden ist.
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