"Geschichten aus dem Wald" auf Ruine Dobra
Quintbrass veranstaltete mit Isolde Kerndl und Georg Fessl einen multimedialen Themenabend im Rahmen des Viertelfestivals Niederösterreich - Waldviertel 2014.
PÖLLA (kuli) Mit „G’schicht’n aus’n Wald“ wurde auf der Ruine Dobra am 16. Mai eine multimediale Live-Performance veranstaltet, bei der wechselnde Fotografien (digitale Dia-Show) von Georg Fessl, Rezitationen aus eigenen Werken der Mundart-Autorin Isolde Kerndl sowie eigens für diesen Event komponierte bzw. arrangierte Blasmusik der Herren Alexander Kastner, Alexander Reisinger, Ambros Pabisch, Manfred Hofer, Stefan Grübl und Projektleiter Josef Koppensteiner, zusammen das Ensemble „Quintbrass“, zu einem Kunstgenuss erster Klasse vereint wurden.
Alles hatte irgendwie mit inspirierender Naturschönheit oder maschineller Verwertung des Waldes zu tun, passend zum Thema "Naturmaschine" des heurigen Festivals. Geog Fessls Bilder beispielsweise reichen von faszinierenden Ansichten der Naturästhetik mit Flora, Fauna und Gestein bis zu Details aus einem Sägewerk und Harvestern bei der zerstörerischen Arbeit. Isolde Kerndl machte sich lustig über Jäger, erfreute sich an der majestätischen Ruhe im Tann und nahm auch zerschneidenden Straßenbau, schreiende Motorsägen und traktorfahrende Förster aufs Korn. Die hochmusikalischen Bläser von Quintbrass bauten kryptische Zitate aus Volksliedern in ihre Jodler-, Landler, Jazzwaltz- und Blues-Nummern ein, schlugen mit "Norwegian Wood" eine Brücke zu den Beatles und untermalten Fessls Holzmaschinen-Bilder mit teilweise schrägen Tönen und Marschmusik. Überhaupt war die Synchronität der Bildmotive mit den Musiksequenzen und als Stanbilder mit den Gedichts-Sujets die reifste künstlerische Team-Leistung des Abends. Dies wurde vom Publikum auch mit viel Applaus und Bravo-Rufen anerkannt. Zugaben von Musik und Gedicht waren unausweichlich.
Begonnen wurde der Abend übrigens mit einem kurzen Quintbrass-Konzert, da es dieses Ensemble nun seit 25 + 1 Jahren gibt. Jeder Musiker stellte ein von ihm komponiertes Stück mit viel Humor vor. An eleganter Virtuosität hat das Sextett mittlerweile kaum noch etwas hinzuzulernen. Das meinen jedenfalls die Zuhörer.
Pöllas Bürgermeister Johann Müllner durfte als Obmann des Vereins „Pölla aktiv“, der die Ruine Dobra in der Substanz erhält und den grandios über dem Stausee liegenden Veranstaltungssaal errichtet hat und betreibt, ein volles Haus sowie Serena Laker als Vertreterin der NÖ Kulturvernetzung begrüßen.
Einen Abend später hat die gleiche Performance in Groß Gerungs stattgefunden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.