Reparieren statt wegwerfen: Repair Cafés sind der absolute Trend landauf und landab

Im Knappensaal des SZentrums werden regelmäßig Repair Cafés angeboten. | Foto: Repair Café
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Aus der Not der Erwachsenenschule Pill heraus entstand eine Initiative, die mittlerweile im ganzen Land Schule macht. Repair Cafés sind der absolut Trend.

Die Erwachsenenschule Pill hat nicht mehr funktioniert. Michaela Brötz vom Tiroler Bildungsforum hat deshalb nach alternativen Veranstaltungen gesucht und so wurde am 8. März 2014 das 1. Repair Café in der Volksschule Pill geboren. Noch ganz klein, mit sechs Personen, die sich als Reparatur-Assistenten zur Verfügung gestellt haben, ist die Initiative mittlerweile stark gewachsen: 36 Standorte in ganz Tirol mit bislang 69 Repair Cafés gibt es mittlerweile. In der Region werden in regelmäßigen Abständen Repair Cafés in Schwaz, Uderns, Buch/Jenbach und St. Gertraudi organisiert.
„Wenn der Toaster streikt, das Radio rauscht oder das Handy wieder einmal aussetzt, dann heißt es meist: weg damit und neu kaufen. Kaum jemand kommt heute noch auf die Idee, diese Alltagsgeräte reparieren zu lassen“, weiß Michaela Brötz. Wenn man sich das genauer überlegt, geht es wohl beinahe jedem so, zudem kommt, dass Reparaturen im Vergleich meist teurer sind, als einfach ein neues Gerät zu kaufen. „Doch langsam regt sich Widerstand gegen die Wegwerfmentalität“, freut sich Brötz. Im Repair Café treffen sich Menschen mit Freude am Reparieren-statt-Wegwerfen und Lust am Selbermachen. Die einen bringen das handwerkliche Wissen und Können, die anderen ihre reparaturfälligen Stücke plus handfeste Initiative. Gemeinsam wird gewerkt. „Das ist uns ganz wichtig. Man bringt nicht das Stück her und geht während der Wartezeit Kaffee trinken oder einkaufen, sondern jeder packt selbst tatkräftig mit an. Das Repair Café ist kein Reparatur-Service, sondern eine Bildungsveranstaltung“, erläutert Michaela Brötz den Ablauf. Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. Das Werkzeug wird gestellt. Jeder kann kaputte Sachen mitbringen und sie mit Unterstützung anderer Besucher reparieren. Oder man setzt auf die handwerklichen Fähigkeiten derer, die sich ehrenamtlich engagieren.

Nicht nur Reparatur

„15-20 % der Probleme sind Bedienungsfehler. Aus diesem Grund werden auch Bedienungstipps, Wartungsempfehlungen und einfache Tricks an die Besucher weitergegeben. Auch Einkaufshilfen sind sehr beliebt. Es geht darum, auf die Qualität seiner Artikel zu achten, was zum Beispiel bei Textilien wichtig ist“, so Brötz.
Das Konzept des Repair Cafés ist ein generationenübergreifendes. Während die zumeist älteren Menschen ihr handwerkliches Wissen an die jüngeren weitergeben, engagieren sich junge Menschen – Jugendliche ab 12 Jahren – bei der ErklärBar, wo sie die Handhabung von Laptop, Smartphone, Tablet und dergleichen erklären.
„Das Repair Café spricht nicht nur Leute an, die sich nichts Neues leisten können, sondern alle sozialen Schichten quer durch“, weiß Brötz. Am meisten würden laut Brötz die ehrenamtlichen Reparierer profitieren. „Reparieren ist sonst eine Sache für sich alleine. Hier arbeiten alle gemeinsam und ehrenamtlich. Es herrscht nach jeder Veranstaltung eine richtige Glückseligkeit im Raum“, ist Brötz überglücklich über diese Entwicklung. In Tirol arbeiten an die 450 Ehrenamtliche in Repair Cafés. Im Internet können Sie sich über die nächsten Veranstaltungen informieren.

Repair Café Tirol

Michaela Brötz
Kontakt:
www.repaircafe-tirol.at
repaircafe@tsn.at
Auszeichnungen:
EuRegio Umweltschutzpreis Kategorie Aktivitäten
Nominiert für den österreichischen Klimaschutzpreis
Kooperationspartner:
Tiroler Bildungsforum, ATM, Land Tirol u.a.

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