Flüchtlinge in Passering: "Wir wollen Frieden"

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PASSERING. Seit 15. Juli leben in Passering 19 Flüchtlinge im ehemaligen Arbeiterhaus der Tuchfabrik. Im ersten Stock wohnen die Männer aus Syrien, darunter jene aus dem Irak. "Anfangs waren es 22, aber Vater und Sohn machten sich auf den Weg nach Deutschland und ein junger Mann hatte zu großes Heimweh, er ging zurück", berichtet Maria Groß.

Die Sprache lernen

Die pensionierte Lehrerin leitet die örtliche Bibliothek und kümmert sich um die Männer. Ebenso Edeltraud Höfferer, die täglich nach ihnen sieht und hilft. Mit ihren Söhnen kümmert sie sich neben Groß aufopfernd um die Flüchtlinge. Deutsch lernen hat derzeit Priorität. Die Sprache beherrschen Raschied und Aref schon so gut, dass sie beim Lesefest der Bibliothek ein kurzes Märchen vorgetragen haben. "Ein Clipboard und eine Tafel für den Unterricht", hätte Groß gerne.

Warum sind sie geflohen?

"Sechs Armeen kämpfen gegeneinander. Nach der Ausbildung muss man in die Armee gehen. Wir wollen keinen Krieg, sondern Frieden. Wir haben unser Heim und die Zukunft in Syrien verloren. Kein Platz ist sicher vor Bombenangriffen". Raschied sagt, er hatte keine Wahl und floh aus Syrien wie die Brüder Issa und Farhan Swedan. Sie haben für die Flucht Auto oder Haus verkauft. Sie haben alle einen College-Abschluss, haben teilweise einen Studien-Abschluss, sind gebildete junge Männer. Ihre Familien sind in Syrien. Die Brüder haben Eltern und Geschwister zurückgelassen, um ihnen aus der Ferne zu helfen. Der Iraker Omar hat sein Kind zum Beispiel noch nie gesehen. Über das Handy halten sie Kontakt zu ihren Lieben . "Wir sprechen meist über den Krieg, wo wieder eine Bombe Leben zerstört hat", sagt Farhan.

Fotos der Flucht

In den Handys sind Fotos und Videos ihrer Flucht gespeichert. Über Libyen reisten sie in die Türkei, mit der Fähre nach Griechenland. "Hast du die Bilder von Griechenland gesehen", ist das Einzige, was sie darüber sagen. Die Fußmärsche von Mazedonien nach Serbien waren anstrengend. "Blutige Füße der Frauen und Kinder" haben sie gesehen. 17 bis 20 Tage dauerte ihre Flucht, bis sie Österreich über Ungarn erreichten. "Das Studium beenden, Arbeiten und in Frieden leben" ist das, was sie wollen. Das will auch Omar.

Lachen hilft vergessen

Obwohl sie Schlimmes erlebt und gesehen haben, ist ihr Lachen ansteckend. "Es hilft zu vergessen". Ob sie zurück in ihre Heimat wollen? "Zwölfjährige Kinder kämpfen und töten. Solange es Krieg gibt, haben wir keine Zukunft." Sie hoffen, hier Arbeit zu finden, etwas für die Gesellschaft tun zu können. Den Passeringern möchten sie danken, dass sie so gut aufgenommen wurden und hier eine neue Heimat gefunden haben.

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