Liebenfels: Familie aus Syrien ist bei ihr willkommen
Elisabeth Leitner hat eine Familie aus Syrien aufgenommen und integriert sie in ihr Leben.
LIEBENFELS. "Es fühlt sich gut an, zu helfen". Elisabeth Leitner tut fast ein wenig mehr. Sie bewohnt mit ihrem Lebensgefährten den oberen Stock eines Hauses in Liebenfels. Als ihre Oma Anfang des Jahres verstarb, stand die Wohnung im Erdgeschoss leer. "Ich habe mir überlegt, was ich mit damit tun kann".
Sie teilt ihr Haus
Vor über einem Monat hat sie ein syrisches Ehepaar bei sich aufgenommen. Feras war Archivar an der Universität in Damaskus, seine Frau Elena ist Zahnärztin. Mit dem Krieg in Syrien änderte sich alles, das Ehepaar musste fliehen. "Ihr Kind, das im nächsten Jahr auf die Welt kommt, hat hier eine Zukunft. In Syrien nicht", sagt Leitner. Sie hat nicht nur das Ehepaar aufgenommen, sondern auch Elenas Familie. Elenas Mutter Olga und ihre Geschwister kamen ein paar Wochen nach den künftigen Eltern in Österreich an. Wie Feras und Elena haben auch Bruder und Schwester eine hohe Ausbildung genossen: Elenas Bruder Amin, 14, zählte in der Schule zu den Klügsten. Schwester Suzan studierte an der Universität für bildende Künste.
Das Leben in Liebenfels
"Ich möchte, dass jeder im Ort weiß, wer meine Gäste sind". Leitner hat sich zum Ziel gesetzt, die syrische Familie in Liebenfels bekannt zu machen, "damit nicht hinter dem Rücken geredet wird". Und das funktioniert ganz gut, sagt Leitner. "Ich habe sie im Lebensmittelgeschäft vorgestellt und gesagt, dass die Familie nun öfters zum Einkaufen kommt, wir gehen im Ort spazieren und geben den Bewohnern über ihre Herkunft Auskunft".
Familie unterstützt sie
Bei Leitners Eltern gab's schon diverse heimische Spezialitäten, ihre Freunde unterstützen ihr Engagement. Nun steht Deutschlernen am Programm. "Elena besuchte schon Deutschkurse in Syrien. Olga hatte in der Schule Deutsch, sie frischt es auf und bringt es auch den anderen bei".
Leitner will anderen Mut machen, ebenfalls eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. "Mein Haus ist geprägt von gegenseitigem Lernen und Offenheit."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.