Frühling lässt noch auf sich warten
Der Winter hat uns fest im Griff. Ab März soll es laut Hobbymeteorologe Manfred Essl wärmer werden.
BEZIRK. "Es bleibt weiterhin sehr kalt. Die letzten Winter waren ja zu mild", erklärt Hobbymeteorologe Manfred Essl. Der Bad Haller vergleicht den heurigen Winter mit 2000 und 2006. "Am 20. Jänner 2000 hatten wir minus 20 Grad in Bad Hall. Im Jänner 2006 hatten wir 18 Tage unter Minus und eine geschlossene Schneedecke mit 35 Zentimetern". Laut Essl bleibt es im Jänner noch kalt. Erst im Februar soll es milder werden. "Ein paar Tage mit null bis plus fünf Grad. Ein großer Wärmeeinbruch ist aber unwahrscheinlich". So richtig warm wird es laut Essl erst Anfang März werden. "Da kann es dann gleich 20 Grad plus haben".
Für den Sommer sieht der Bad Haller keinen Hitzerekord wie im Sommer 2015. "Da gab es 36 Tropentage mit mehr als 30 Grad". Aber 18 bis 24 Tropentage sollen es heuer dennoch werden.
Grundlage der Prognosen sind penible, tägliche Wetteraufzeichnungen und Jahresvergleiche. Die Werte entnimmt Essl der Wetterstation in seinem Bad Haller Garten. „Ich führe seit 1986 Buch über das Wetter und gebe täglich die Wetterwerte durch“, erzählt er und ergänzt „Ich stütze mich auf meine Statistiken. Damit schaffe ich für die Vorhersage eine Trefferquote von 78 Prozent“, sagt Essl, der Meteorologe werden wollte und dies jetzt hobbymäßig betreibt. In Sachen Bauernregeln ist Essl eher skeptisch. "Bauernregeln haben eine Treffsicherheit von 60 bis 70 Prozent. Besser sind langjährige Aufzeichnungen".
Keine Detailprognose
"Die Prognosegüte der Wettermodelle hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert. Die Qualität der Wettervorhersagen für den nächsten Tag liegt derzeit bei 90 bis 95 Prozent. Die Grenze der Vorhersagbarkeit des Wetterablaufs liegt bei rund 15 Tagen. Darüber hinaus können nur Trendprognosen, wie zu warm oder zu kalt, abgebeben werden. Eine seriöse Detailprognose ist nicht möglich", so Wolfgang Traunmüller, Geschäftsführer von Blue Sky Wetteranalysen.
Den heurigen Winter bezeichnet Traunmüller als etwas zu kühl. "Nach einem um ca. +1 Grad zu milden Dezember wird der Jänner um -1,0 in den Bergregionen bis -2 Grad im Zentralraum zu kühl ausfallen. Nach den 14-Tagesprognosen bleiben die Temperaturen bis zum Monatsende unterdurchschnittlich". Glaubt man den Langzeitprognosen vom deutschen Wetterdienst, wird der Winter 2016/17 etwas zu kühl beziehungsweise durchschnittlich ausfallen.
Bauernregeln haben für Traunmüller keine Vorhersagerelevanz. "Die Trefferquote der meisten Bauernweisheiten liegt bei rund 50 Prozent. Einige wenige sind aber statistisch belegt und erreichen eine Trefferquote von rund 60 bis 65 Prozent". Als Beispiele von Bauernweisheiten mit "relativ" hoher Trefferquote führt Traunmüller die Dreikönigsregel und die Siebenschläferregel an.
Infos
BLUE SKY Wetteranalysen
Traunmüller u. Reingruber OG
www.blueskywetter.at
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