Krankenhaus Hallein kämpft mit Imageproblem

HALLEIN (tres). "Ich bin sehr positiv überrascht vom Krankenhaus Hallein", sagt Wolfgang Hotze aus Oberalm. Er liegt im Krankenzimmer und wurde vor wenigen Tagen akut eingeliefert, weil sein Finger stark entzündet war. Sofort operieren, lautete die Diagnose. Heute darf er wieder nach Hause.
"Sehr zackig hat alles funktioniert, das Ärzte- und Pflegeteam ist nett, ich hatte Betreuung rund um die Uhr."

Zufriedene Patienten

Oft wird in den Krankenhäusern ja über das Essen gemeckert. Was sagt Hotze? "Sehr gut war es! Am Morgen gab es sogar immer ein Frühstücksbuffet - wo hat man das schon?" Und was ihm noch gefällt: Die schöne Aussicht aus dem Fenster.
Da meldet sich auch sein Zimmernachbar Rudolf Winkler aus Hallein zu Wort, er möchte auch etwas dazu sagen: "Es ist super hier! Und es wäre echt schade gewesen um das Krankenhaus Hallein, wenn es hätte zusperren müssen." Auch Andreas Höll aus Salzburg, der im selben Zimmer liegt, erklärt: "Ich bin total positiv überrascht. Hier ist alles viel familiärer als in Salzburg."

Solche Aussagen freuen Primar Klaus Emmanuel, Leiter der Abteilung für Chirurgie, und die stellvertretende Oberärztin Silvia Reich-Weinberger. Immerhin hat das Krankenhaus Hallein im heurigen Jahr nicht unbedingt durch positive Meldungen aufhorchen lassen: Fachärztemangel, zu wenig Personal, keine chirurgischen Akutaufnahmen mehr in der Nacht, viele Patienten wurden lieber nach Salzburg gebracht.

Wieder in Vollbesetzung

"Diese Zeiten sind jetzt vorbei", freut sich Emmanuel, "das Ärzte- und Pflegeteam ist wieder komplett und in Vollbesetzung. Nun müssen wir das nur noch den Patienten klarmachen." Und das sei ein schwieriger Weg mit einem angepatzten Ruf: "Leichter wäre es wahrscheinlich gewesen, das Krankenhaus zu schließen, alles in Schutt und Asche zu setzen und neu aufzubauen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederzuerlangen."

Aber nun arbeitet man emsig am neuen Image: "Wir bieten wieder fast alles an - und das in guter Qualität."
Es gibt nur einige Dinge, z. B. das Entfernen bösartiger Tumore, wo Patienten immer noch nach Salzburg überstellt werden: "Natürlich könnten wir theoretisch alles anbieten, aber die Qualität wäre dann schlecht. Deswegen bieten wir lieber viel an und das auf hohem medizinischem Niveau und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft", sagt Emmanuel.

Fast alles wird wieder angeboten

Die besonderen Schwerpunkte in Hallein in der Chirurgie liegen in der Behandlung von Leistenbrüchen, Gallenblasenerkrankungen, Krampfadernchirurgie, Schilddrüsenerkrankungen, Erkrankungen des Dick- und Dünndarms, Erkrankungen des Enddarms, Proktologie und gutartigen Tumorerkrankungen. Terminvereinbarung in der Chirurgie gibt es unter Tel. 06245 799-360.

Die unfallchirurgische Ambulanz wird aber weiterhin zwischen 20.00 und 7.00 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen geschlossen bleiben: Die Patienten kommen in die Krankenhäuser nach Salzburg.