Kopfschmerzen in den Griff bekommen
WELS. Rund ein Fünftel der Bevölkerung leidet regelmäßig unter Kopfschmerzen. Die Ursachen und Ausprägungen und auch die Häufigkeit der Attacken sind sehr unterschiedlich. „Die Internationale Kopfschmerz-Gesellschaft kennt in ihrer Klassifikation weit über 100 Kopfschmerzformen“, weiß Prim. Priv.-Doz. Dr. Raffi Topakian, Leiter der Abteilung für Neurologie im Klinikum Wels-Grieskirchen. Etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung leidet unter Migräne, aber auch Spannungskopfschmerzen und Kopfschmerzen durch Schmerzmittelübergebrauch treten besonders häufig auf. Manche Arten von Kopfschmerzen sind auch geschlechterabhängig, so leiden Frauen deutlich häufiger unter Migräne, Cluster-Kopfschmerzen treten häufiger bei Männern auf.
Migräne und Kopfschmerzen sollten nicht bagatellisiert werden. „Wenn die Kopfschmerzen erstmals auftreten und dabei äußerst heftig oder plötzlich einschießend sind, sollten sie medizinisch abgeklärt werden“, so der Mediziner. Auch wenn die Schmerzen regelmäßig und oft auftreten, Begleiterscheinungen wie Seh- und Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen auftreten oder die Beschwerden trotz Schmerzmittel stärker werden oder gleich bleiben, rät Topakian einen Arzt aufzusuchen.
Denn für eine erfolgreiche Therapie ist eine exakte und sorgfältige Diagnose notwendig. Nicht immer ist eine rein medikamentöse Behandlung das geeignete Mittel um den Schmerzen Herr zu werden. So könne einem Teil der Betroffenen das Erlernen von Stressbewältigungsmethoden und Entspannungstechniken helfen, so Topakian. Auch regelmäßige Flüssigkeitszufuhr und Mahlzeiten, ausreichend Schlaf und körperliche Bewegung wirken sich oft positiv aus. Im Einzelfall – aber hinsichtlich einer langfristigen Wirkung umstritten – können auch alternative Therapien wie Biofeedback oder Akupunktur helfen. Wichtig ist eine individuelle Einschätzung der Situation. „Eine Kombination verschiedener Ansätze kann größere Aussicht auf Erfolg haben“, sagt Topakian.
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