Oberflächentechnik und Elektro: "Wir sind zwei Firma"
Die Tullner Bezirksblätter trafen diesmal Manfred Reininger und Eddy Cervenka von der Firma OTS, Oberflächentechnik-Sandstrahlen zum Business Brunch. Reininger und Cervenka sprachen über den Standort, die Produkte und die Technik.
LANGENROHR/SIEGHARTSKIRCHEN. BEZIRKSBLÄTTER: Sie bauen Anlagen, mit denen Oberflächen bearbeitet werden können. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
MANFRED REINIGER: "Das ist ganz einfach erklärt. Wenn beispielsweise Waggons mit Graffiti besprüht wurden, dann werden die in eine Sandstrahlanlage mittels Kette eingefahren und in der Turbine entlackt".
Die Anlagen werden direkt am Standort in Langenrohr zusammengebaut?
"Ja, wir bestellen die Komponenten und die werden hier montiert. Natürlich kommt es aber auch drauf an, wie groß die Maschinen sind. Es kann schon mal vorkommen dass man auch vor Ort in der jeweiligen Firma die Teile zusammenbaut".
Sie haben auch einen Standort in Bratislava: Ist das nicht schwierig, sich auf jemanden, der doch einige hundert Kilometer entfernt ist, zu verlassen?
"Es hat sechs bis sieben Jahre gedauert, bis wir den Mann so weit hatten. Aber jetzt funktioniert's bestens".
Wie hat's da während bzw. nach der Wirtschaftskrise ausgesehen?
"Die hat uns voll gestreift. Aber man muss auch klar sagen, dass das Internet nicht ohne ist. Dort werden viele Teile von Firmen und Privaten bestellt, die unter anderem in Taiwan günstig hergestellt werden".
Sie haben den Unternehmensstandort von Wördern nach Langenrohr verlegt, warum?
"Naja, dazu muss ich erst mal erwähnen, dass ich ursprünglich aus dem Waldviertel komme und damals, 76, habe ich innerhalb einer Woche alles erneuert: Neuer Job, neue Wohnung, neue Frau. Nach Wien und Korneuburg bin ich hier im Bezirk gelandet und Langenrohr hat sich durch Eddy (Geschäftspartner, der für die Elektrotechnik zuständig ist) ergeben. Er hat darauf beharrt, in Eigentum zu investieren".
Der Firmenname beinhaltet aber nur die Oberflächentechnik – wie steht's um die Elektrotechnik?
EDDY CERVENKA: "Derzeit freuen wir uns gerade über einen sehr großen Auftrag, den wir von der Stadtgemeinde Tulln erhalten haben – wir durften die Elektro-Atteste für die Brunnen in Tulln machen. Wahnsinn, ich kann's noch immer nicht glauben".
Warum ist das so außergewöhnlich? Werden denn nicht immer Firmen im Bezirk bevorzugt?
"Nein, so ist das nicht. Obwohl wir der einzige Elektriker in der Gemeinde Langenrohr sind, wurden wir kürzlich nichtmal zur Angebotslegung eingeladen…"
Im eigenen Land zählt man halt nie so viel…
"Nein, nicht ganz, erst kürzlich haben wir in Wien eine Apotheke auf LED umgestellt, einen Juwelier mit einer Alarmanlage ausgestattet. Im Marchfeld erhalten wir viele Aufträge – auch von Privaten und das reicht von der Video-, Alarm- oder Elektroinstallation bis zum BUS-System".
Zwei Firmen – ein Name: Soll sich das irgendwann ändern?
"Nein, ich sag immer: Wir sind zwei Firma – die Leute glauben immer, ich kann nicht Deutsch – aber genau das erregt Aufmerksamkeit".
Wie schwierig ist das, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen?
"Wir streiten nie, das können wir versichern".
Wordrap mit Eddy Cerwenka
Ich arbeite … 60 Stunden pro Wochen und sicher nochmal sechs am Samstag und Sontag dazu.
Meinen schönsten Urlaub hatte ich … naja, Liegestuhl liegen ist nicht meins, da muss auf jeden Fall Action sein. Aber ich mache Urlaub, dass muss unbedingt sein.
Erfolg bedeutet für mich … am Monatsende alle Rechnungen bezahlt zu haben und in die Firma zu kommen, Freunde zu treffen und mit ihnen zu arbeiten.
Zuletzt auf Facebook war ich … heute Früh um halb sieben.
Wenn ich einmal 60 bin … dann hoffe ich, dass ich immer noch Motorradfahren, Schifahren und Windsurfen kann.
Über die Politik denke ich … nächste Frage bitte (lacht). Als Selbständiger musst dich damit beschäftigen, aber es gibt sicher nicht viele Politiker, die … naja, Politik ist wahrscheinlich schwierig. Ich wünsch mir, dass mehr auf heimische Firmen geschaut wird …
Meine letzten Worte sollen sein … sche wår's – auch der Business Brunch mit den Tullner Bezirksblättern.
Gast und Wirtschaft
SIEGHARTSKIRCHEN. Der Brunch wurde eingenommen bei
Kaffee-Konditorei Kadlec
Karl Berger Platz 3
3443 Sieghartskirchen
Tel.: 02274/6910
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr und Sonntag und feiertags von 8 bis 19 Uhr. Für drei Cappuccino, 5 Vierterl Cappy gespritzt, zwei gefüllte Kornspitz und ein Früchtemüsli mit Joghurt und Honig wurden insgesamt 30,10 Euro bezahlt. Doch das Frühstücks-Angebot ist bei Weitem variantenreicher. Und wer einen sonnigen Nachmittag im Schanigarten genießen möchte: Selbstgemachtes Eis sowie viele verschiedene Mehlspeisen werden hier serviert.
Business Brunch:
Die besondere Art der Berichterstattung: Ab sofort laden die BEZIRKSBLÄTTER Tulln regelmäßig Wirtschaftstreibende, Chefs von Großunternehmen ebenso wie Selbstständige oder Mittelständler, zum Frühstück ein. In gemütlichem Rahmen reden wir über Berufliches und Privates.
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