Abfallverwertung Dürnrohr
20 Jahre Bestehen der Abfallverwertungsanlage
20 Jahre Partnerschaft zwischen NÖ BAWU und EVN: 20 Jahre nachhaltige Abfallentsorgung und Bahntransport in Niederösterreich
DÜRNROHR. Die EVN und die NÖ BAWU (Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz) feiern 20 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Abfallentsorgung. Seit Januar 2004 werden am Standort der Abfallverwertungsanlage Zwentendorf/Dürnrohr Hausrest- und Sperrmüll, sowie Gewerbe- und Industrieabfall aus ganz Niederösterreich verwertet.
Eine Besonderheit dieser Zusammenarbeit ist die umweltschonende Logistik. Etwa 220.000 Tonnen Abfall jährlich werden mit der Bahn aus dem gesamten Bundesland Niederösterreich zur Anlage transportiert. Zur Verwendung kommen dafür größtenteils Spezialcontainer der BAWU.
„Die NÖ BAWU hat in den vergangenen 20 Jahren mehr als 3,44 Millionen Tonnen Hausrest- und Sperrmüll mittels Bahn angeliefert, wodurch eine beeindruckende Bahntransportquote erreicht wurde“,
erläutert LAbg. und NÖ BAWU Aufsichtsratsvorsitzender Anton Kasser und verweist auf den damit verbundenen Klimaschutz.
„Der Bahntransport hat zu einer Vermeidung von insgesamt rund 33.300 Tonnen CO2-Emissionen und einer Einsparung von etwa 228.000 LKW-Fahrten geführt. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen den signifikanten Beitrag zum Umweltschutz durch die Entscheidung für den Bahntransport,"
erläutert Kasser.
Thermische Abfallverwertung
Die thermische Abfallverwertungsanlage in Zwentendorf spielt auch eine entscheidende Rolle im Energieknoten Dürnrohr. „Waste-to-Energy“ nennt man diese zukunftsweisende Kombination von thermischer Abfallbehandlung und Energiegewinnung. Der nicht sinnvoll recyclebare Anteil des Abfalls wird in der hochmodernen Anlage umweltschonend verbrannt, erzeugt Energie und liefert Wertstoffe.
So wurden in den letzten Jahren rund 24.000 Tonnen Gips und rund 165.000 Tonnen Metall für die Industrie generiert.
„Der erzeugte Dampf wird bis heute zur Stromerzeugung, zur Belieferung der AGRANA sowie zur Fernwärmeversorgung von zwei Drittel der Landeshauptstadt St. Pölten und von Zwentendorf genutzt“,
so EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer.
„Durch Dampf aus der Müllverbrennungsanlage sparen wir pro Jahr ca. 150 Millionen Kubikmeter Erdgas“.
Dieser innovative Ansatz trägt zur Ressourcenschonung, zur Verminderung von Emissionen und des Treibhauseffekts und einer positiven CO2-Bilanz bei.
Mit der Energie, die durch die Abfallverbrennung gewonnen wird, könnten Städte wie Tulln, St. Pölten, Krems etc. im Durchschnitt ein Jahr lang mit Wärme versorgt werden, denn Müll ist ein heimischer Brennstoff. Der richtig entsorgt, viel Energie liefern kann.
Zahlen rund um die Müllverwertungsanlage Dürnrohr
In den letzten 20 Jahren wurden im Rahmen dieser Partnerschaft eindrucksvolle Zahlen
erreicht:
- Insgesamte Abfallmengen 4,4 Mio. Tonnen, im Schnitt 223.650 Tonnen jährlich.
- Metall, Gips, Asche und Schlacke bleiben bei der Verwertung übrig und werden sachgemäß recycelt.
Logistikdetails:
- Anzahl Container Befüllungen: 317.800 Stück, 8.898.000 Kubikmeter verpresster Müll.
- Anzahl Waggonladungen: 109.947.
- Zuglänge: 2.420 Kilometer, reicht von Wien bis Paris und retour.
- Fläche der Container: 4,3 Mio. Quadratmeter, entspricht 610 Fußballfeldern.
Über die BAWU
Im Rahmen einer gesetzlichen Verordnung hat die BAWU (Beteiligungsgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltschutz Ges.m.b.H.) nun ihre Hauptaufmerksamkeit auf die Einführung der thermischen Restmüllbehandlung in Niederösterreich gerichtet. Die Herausforderung liegt. vor allem in der Entwicklung und Umsetzung einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Transportlogistik. Die BAWU trägt die Verantwortung für die sichere Überführung von Rest- und Sperrmüll von den Umladestationen zur Verbrennungsanlage. Auch das effektive Management von Müllmengen und Heizwerten fällt in ihren Zuständigkeitsbereich. Des Weiteren gewährleistet die BAWU eine fachgerechte Abwicklung der Entsorgung von Altspeiseölen und -fetten (NÖLI). Seit dem 1. Juli 2020 ist die NÖ Bawu Recycling GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft, für die Sammlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien verantwortlich.
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