Erstmals wurde eine Gemeinde "essbar"

Christoph Wiesmayr, Norbert Rainer, Uli Böker, Franz Füreder, Renate Schernhorst, Rudi Anschober, Klaus Hagenauer, Sebastian Mayer | Foto: Büro Anschober
  • Christoph Wiesmayr, Norbert Rainer, Uli Böker, Franz Füreder, Renate Schernhorst, Rudi Anschober, Klaus Hagenauer, Sebastian Mayer
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OTTENSHEIM. Seit drei Jahren wird in Ottensheim gemeinsam an der Umsetzung einer „essbaren Gemeinde“ gearbeitet, heute sind sämtliche Projekte soweit gediehen, dass die offizielle Eröffnung stattfinden kann. Landesrat Rudi Anschober, einer der Initiatoren des Projekts, warf gemeinsam mit Interessierten einen Blick auf das Projekt „Kostbare Landschaften“. Der Rundgang führte bei sämtlichen Stationen vorbei, die die Gemeinde nun „essbar“ gemacht haben, darunter fruchtige Bepflanzungen, Lehmbauprojekte und ein gemeindeeigener Obstbaum-Vermehrungsgarten, wo über 300 regionale Obstbäume gedeihen.

Rudi Anschober begeistert: „Mit den Kostbaren Landschaften in Ottensheim ist etwas Wunderbares entstanden. Dank Unterstützung von Klimabündnis OÖ und Gemeinde, aber vor allem dank der Ideen und des Engagements vieler Bürger, von lokalen Vereinen und Initiativen bishin zu Asylwerbern haben sich viele Flächen in Ottensheim von einer leeren Rasenfläche zu einem wundervollen Raum für Miteinander und regionalen Anbau entwickelt. Schon die Kleinsten erfahren so vieles über regionale Lebensmittel, über Geschmack und Anbau, lernen unseren Boden als wertvollen Grund für Nahrungsmittel kennen und bekommen eine besondere Wertschätzung zu Natur und Lebensmitteln. Ein tolles Projekt für Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, Bodenschutz – und Miteinander!“

Verschiedene Stationen der Kostbaren Landschaften Ottensheim

Öffentliche Flächen können mehr bieten als Rasenflächen und Zierpflanzen, dies veranschaulichen die „Kostbaren Landschaften Ottensheim“, die gemeinsam mit dem Permakultur-Experten Josef Holzer vor Ort unter dem Konzept des gemeinsamen Bepflanzens, Pflegens und Nützens gestaltet wurden. Darunter:
• Cordwood-Lehm-Kiosk im 3-Ferdl-Park an der Donau, ein Schaubeispiel für unterschiedliche Lehmbauwände, im geschlossenen Verbau wärmedämmend und wird für Lagerräume bis hin zum Hausbau angewandt.
• Naschhecken entlang von Wegen, am Rodlgelände sowie bei der NMS laden Jung und Alt zum Ernten und Genießen ein.
• Der Lehmofen bei der Volksschule, einzig aus Naturmaterialien von den Volksschulkindern gebaut, lädt zum ursprünglichen Brotbacken ein. Projekt-Initiator Wolfgang Landl mag damit vor allem Kindern die Chance geben, „die Freude am Brotbacken, sowie allgemein am Kochen und an der Natur anhand von Outdoor-Erlebnissen zu entwickeln.“
• Ein Hügelbeet und ein Hochbeet mit integrierter Gartenbank wie auch Werkzeugtruhe bereichern den bestehenden Schrebergarten.
• Ein Permakultur-Gemeinschaftsgarten trägt bereits seit 2014 Früchte.
• Durch die Leerstandsnutzung eines ehemaligen Glashauses der Gärtnerei Grabner wurde zusammen mit „papplab“ ein Raum für Seminare geschaffen.

„Die Ideen in diesem Projekt kamen oft direkt von den Bürgern, die die Gelegenheit nutzen, sich aktiv in einer ganz unkonventionellen Form in der Gemeinde einzubringen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klima- wie auch Bodenschutz zu leisten. Und auf die Gruppe konnten wir uns immer verlassen!“, freut sich Renate Schernhorst vom Klimabündnis Oberösterreich.
Der Verein für Verschönung und Lebensqualität in Ottensheim und der Verein der Streuobstwiesen in Ottensheim werden gemeinsam mit der Gemeinde dafür sorgen, dass das Projekt auch weiterhin Früchte trägt.
„In seiner Gesamtheit ist das Projekt ein stetig weiter wachsender Beitrag zur Ernährungssouveränität und Bodenbewusstseinsbildung in der Gemeinde“, meint Norbert Rainer, Regionalstellenleiter des Klimabündnis OÖ.

Ermöglicht wurde das Projekt „Kostbare Landschaften“ durch die Begleitung des Klimabündnis OÖ sowie durch Förderungen des Umweltressorts des Landes OÖ, der Dorf- und Stadtentwicklung (DOSTE) und der Marktgemeinde Ottensheim.

Anschober abschließend: „Jetzt wird das Pilotprojekt nach einiger Praxiszeit evaluiert und dann werden wir entscheiden, ob und wie wir weitere "essbare Gemeinden" in Oberösterreich schaffen können."

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