SPÖ fordert eine Mindestschülerzahl bei Neuen Mittelschulen - Brin Ledl-Rossmann ist entsetzt
Für die Außerferner Abgeordnete ist die SPÖ-Forderung einer Mindestschülerzahl von 300 bei Sekundarschulen ein glattes „Nicht genügend“. Keine der Neuen Mittelschulen im Bezirk Reutte könnte damit in der jetzigen Form weiterbestehen.
Entsetzt zeigt sich VP-Bundesrätin Sonja Ledl-Rossmann über den von SPÖ-Bildungsministerin Heinisch-Hosek gemachten Vorschlag, dass Schulen der Sekundarstufe (Gymnasien und Neue Mittelschulen) in Zukunft eine Mindestschülerzahl von 300 aufweisen sollten. Mit anderen Worten: Unterstufen-Gymnasien und Neue Mittelschulen mit weniger als 300 Schülern würden nach dem Modell von Bildungsministerin Heinisch-Hosek geschlossen werden. „Es ist mir unerklärlich, wie man seitens des Ministeriums eine solch realitätsfremde und auch familien- und kinderfeindliche Forderung erheben kann. Das wäre der totale Kahlschlag in der Tiroler Schulstruktur.“ Umgelegt auf den Bezirk Reutte würde das nämlich bedeuten, dass keine der Neuen Mittelschulen in der jetzigen Form weiterbestehen würde, erklärt Ledl-Rossmann. Selbst in der größten Bezirksschule, der Neuen Mittel- und Sportmittelschule Königsweg Reutte, werden wesentlich weniger als 300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
Für die Außerferner Bundesrätin zeugt der Vorschlag der Ministerin auch von absoluter Unkenntnis der topografischen Verhältnisse in Tirol. „Die dezentrale Tiroler Schulstruktur ist der Garant dafür, dass den Schülerinnen und Schüler auch in den ländlichen Regionen und in den Tälern ein unverhältnismäßig langer Schulweg erspart bleibt. Mega-Schulen, wie sie in Wien bereits Realität sind und wie sie sich SPÖ-Bildungsministerin Heinisch-Hosek augenscheinlich auch in den Bundesländern wünscht, sind auch aus pädagogischer Sicht klar abzulehnen“, so Ledl-Rossmann. In Hinblick auf Niveau und Qualität der Neuen Mittelschulen solle sich Heinisch-Hosek besser einiges von Tirol abschauen, anstatt umgekehrt zu versuchen, die unpassenden, zentralistischen Konzepte der Wiener Schulpolitik auf die Bundesländer zu übertragen, rät VP-Bezirksobfrau Sonja Ledl-Rossmann der SP-Bildungsministerin abschließend.
INFOBOX: Keine der Neuen Mittelschulen im Bezirk erreicht die von Heinisch-Hosek geforderte Mindestschülerzahl.
Neue Mittelschule Tannheimer Tal - 6 Klassen - 85 Schüler
Neue Mittelschule Vils - 4 Klassen - 85 Schüler
Neue Mittelschule Ehrwald - 8 Klassen - 124 Schüler
Neue Mittelschule Untermarkt Reutte - 8 Klassen - 168 Schüler
Neue Mittelschule Lechtal - 8 Klassen - 186 Schüler
Neue Mittel- und Sportmittelschule Königsweg Reutte - 12 Klassen - 226 Schüler.
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