Hunde machen Jagd auf Wild
Drei neue Fälle von Wildrissen gab es kürzlich im Bezirk Völkermarkt.
VÖLKERMARKT, BLEIBURG. In den vergangenen zwei Monaten kam es im Bezirk Völkermarkt wieder zu einigen Wildrissen durch streunende Hunde.
Der erste Vorfall ereignete sich am 16. September im Gemeindejagdrevier Loibach. "Hier fand der Jäger Raimund Borovcnik im Revierteil Schattenberg eine gerissene Rehgeiß", erklärt der Landesobmann des Kärntner Jagdaufseher-Verbandes, Bernhard Wadl aus St. Kanzian. Aufgrund der Bisspuren kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Wildriss handelt.
Am 4. Oktober wurde in Waisenberg ein wildernder Hund auf frischer Tat ertappt, als er auf einem Feld einen Junghasen riss. "Die Besitzerfamilie wurde von einem Jäger über den Vorfall aufgeklärt und zum wiederholten Male wegen ihres streunenden Labrador-Retriever-Mischlings verwarnt. Anzeige wurde nicht erstattet", so Wadl.
Zweiter Riss beim Staussee
Am 30. Oktober fand eine Spaziergängerin in der Völkermarkter Stauseebucht auf einer Wiese ein verendetes Rehkitz. Der zuständige Jagdleiter Paul Paternoss stellte aufgrund der Bissverletzungen am Hals eindeutig einen Wildriss fest. Bereits Ende Mai dieses Jahres kam es in der Stauseebucht zu einem Wildriss (die WOCHE berichtete). "Damals wurde der Hundehalter ausgeforscht und angezeigt. Im aktuellen Fall sind uns weder Hund noch Besitzer bekannt", so Wadl.
ZUR SACHE: Wildrisse in Kärnten
2014 kam es in Kärnten zu 19 Vorfällen mit wildernden Hunden, die der Wildriss-Datenbank gemeldet wurden.
2015 gab es bisher 13 Fälle in ganz Kärnten. Nun kommen noch die drei aktuellen Fälle aus Völkermarkt und ein aktueller Fall aus dem Gemeindejagdrevier Fürnitz (Bezirk Villach) dazu.
Landesobmann Bernhard Wadl geht jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer der Wildrisse um ein Vielfaches höher ist: "Es ist verwunderlich, dass im Zeitalter des Tierschutzes unsere Appelle bei gewissen Leuten einfach nicht fruchten."
Um die Zahl der Wildrisse statistisch belegen zu können, gibt es in Kärnten seit drei Jahren eine Wildriss-Datenbank. Weiters gibt es für die Jäger die Möglichkeit eines Hundehalter-Verständigungsformulars. In diesem werden die Hunde identifiziert und somit vorgemerkt. "Wir nehmen seit Jahren von der Erlegung wildernder Hunde Abstand, jedoch bedauern wir, dass die Landespolitik bei diesem Problem tatenlos zusieht", so Wadl.
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