"Landwirtschaft soll Imkerei anerkennen"

Christian Osou: Mit seinen stattlichen 2,04 m Körpergröße hat er eine Probleme, Bienenschwärme von Bäumen zu holen
  • Christian Osou: Mit seinen stattlichen 2,04 m Körpergröße hat er eine Probleme, Bienenschwärme von Bäumen zu holen
  • hochgeladen von Simone Jäger

ST. KANZIAN. Christian Osou aus St. Kanzian ist mit seinen 24 Jahren seit heuer Bezirksobmann der Völkermarkter Imker und der jüngste Wanderlehrer für Bienenzucht in Österreich.

WOCHE: Das Imkern ist ja eher ein Hobby der älteren Generation. Wie reagieren die Kollegen auf einen so jungen Bezirksobmann?
OSOU: Die Akzeptanz ist kein Problem. Ich habe zehn Jahre Erfahrung, das ist in der Imkerei vielleicht noch nicht so viel, aber ich bleibe immer bei der Wahrheit und erzähle kein "Imkerlatein", das wird geschätzt.

WOCHE: Ehrenamtliches Engagement ist bei der jungen Generation meist nicht mehr gefragt. Warum sind Sie da eine Ausnahme?

OSOU: Das Imkern ist eine Passion. Man liebt es, oder man lässt es. Mein Amtsvorgänger Valentin Blantar ist mein Bienenmentor. Man wächst in das Imkern hinein und lernt früh, Verantwortung zu übernehmen. Das Engagement kam mit der Zeit ganz von selbst.

WOCHE: Wie geht es den Bienen heuer nach dem späten Frost ende April?

OSOU: Die Bienen sind gut über den Winter gekommen, die Varroamilbenbehandlung hat gut gegriffen. Der späte Frost hat den Pflanzen zugesetzt. In Kältetälern wie Ruden ist die Honigernte schlecht, in Leppen super. Bei mir in Rammersdorf bin ich mittelmäßig zufrieden. Es ist von Kilometer zu Kilometer unterschiedlich.

WOCHE: Was kann man gegen das Bienensterben tun?
OSOU: Wir arbeiten mit der Natur. So, wie zum Beispiel ein Apfelbaum viel mehr Blüten hat, als er Äpfel hervorbringt, setzen wir auf eine große Volksvermehrung. Wir haben mehr Völker im Herbst, als wir im Frühjahr benötigen würden. So können wir den Ausfall einiger Völker über den Winter kompensieren. Die Varroamilbe, die milden Winter und die Pestizidbelastung setzen den Bienen stark zu. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Landwirtschaft und die Imker mehr miteinander reden. Die Imkerei wird von der Landwirtschaft nicht wirklich anerkannt. Das gehört geändert.
Die Bestäubungsarbeit der Honigbiene wird noch immer unterschätzt. 80 Prozent der Bestäubung leistet die Honigbiene, das ist auch ein wirtschaftlicher Faktor.

WOCHE: Also weg von herkömmlicher, hin zu biologischer Landwirtschaft?
OSOU: Bio-Landwirtschaft ist die Zukunft. Nachhaltigkeit ist das Wichtigste.

WOCHE: Die Bienen haben im Sommer Hochsaison. Sie auch?
OSOU: Ja, im Sommer habe ich wenig Zeit. Meine Familie hat eine Frühstückspension am Klopeiner See, da ist immer etwas zu tun. Dann habe ich noch meine Bienen und wenn Zeit bleibt, widme ich mich meinem Hobby, der Technik.

ZUR PERSON:

Name: Christian Osou
Alter: 24
Wohnort: St. Kanzian am Klopeiner Se
Studium: Lehramt Geographie und Englisch an der Universität Klagenfurt
Familie: in einer Beziehung
Hobbys: Technik (Feinmechanik, Modellbau), Rasenmäher-Tuning, landwirtschaftliche Maschinen, Pflanzenbau und Bodenkultur, Bienen

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