Turbine läuft seit fast 90 Jahren durch
RUDEN. Wohl kaum eine Familie lebt so sehr von, mit und beim Wasser wie die Pospischils im Lippitzbachgraben. Irmgard und Wilhelm Pospischil sind bekannt für ihre "Lippitzbacher Lachsforellen". Die Fischteiche befinden sich auf dem Grund der Familie, wo auch der Lippitzbach entspringt.
Zwei E-Werke
Mit dem Wasser des Lippitzbaches betreibt Wilhelm Pospischil außerdem zwei E-Werke, deren Strom er für den Eigenbedarf verwendet. Der Überschuss wird in das Kelag-Netz eingespeist. Die ältere der beiden Anlagen befindet sich direkt im Wohnhaus und ist seit sage und schreibe bald 90 Jahren durchgehend in Betrieb. "Die Turbine stammt aus dem Jahr 1926 und wird nur zu Wartungszwecken abgeschaltet", erklärt Pospischil.
Die zweite Anlage stammt aus den 1950er-Jahren und befindet sich in einem Häuschen unterhalb des Wohnhauses. Momentan liefern beide E-Werke zusammen rund 45 kW Strom. "Die Leistung hängt natürlich vom Wasserstand ab", ergänzt Pospischil.
400 Liter Quellwasser pro Sekunde
Vor drei Jahren renovierte Pospischil das zweite E-Werk und investierte in eine neue Schaltanlage. Die Investition lohnt sich, da der Lippitzbach mit im Schnitt 400 Litern pro Sekunde aus dem Hang oberhalb der E-Werke quillt und das Gefälle insgesamt rund 27 m beträgt. "Dadurch kann ich mehr Strom erzeugen als E-Werke, die sich in der Ebene befinden", so Pospischil.
Auf die Frage, ob das ständige Brummen der Anlage im Wohnhaus nicht stört, antwortet der Rudener schmunzelnd: "Das Geräusch gehört dazu. Es ist eher so, dass etwas fehlt, wenn sie einmal nicht läuft."
ZUR SACHE:
Der Lippitzbach entspringt auf dem Grund der Familie Pospischil, der sich unterhalb des Schlosses Lippitzbach befindet. Die kurvige Straße, entlang der man von Ruden in den Lippitzbachgraben fährt, führt entlang des Wölfnitzbaches. Kurz vor dessen Einmündung in die Drau, mündet der Lippitzbach in die Wölfnitz.
Das Wasser des Lippitzbaches beträgt laut Wilhelm Pospischil das ganze Jahr über konstant zehn Grad.
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