Gamen, chatten, surfen – wenn es zu viel wird
WELS. Das Internet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten an Informationsbeschaffung, Kommunikation und Unterhaltung hat in den letzten zwanzig Jahren die Gesellschaft grundlegend verändert. "Elektronische Medien sind für Jugendliche und Erwachsene ein unverzichtbarer Teil des Alltags geworden, sei es in Schule, Beruf wie auch im privaten Freizeitverhalten", weiß Eliane Eder-Manser, Gesundheitspsychologin und Klinische Psychologin. Mails abrufen, Nachrichten checken, ein Game zum Zeitvertreib: Das Smartphone wird oft häufiger verwendet als uns lieb ist. "Eine aktuelle deutsche Studie zeigt, dass intensive Computernutzung in vielen deutschen Familien zu Konflikten führt. Jedes fünfte Kind reagiert gereizt auf Online-Einschränkungen durch die Eltern. Elf Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben mehrfach erfolglos versucht, ihre Internetnutzung in den Griff zu bekommen. In Österreich dürfte die Lage vergleichbar sein", so Eder-Manser. Doch ab wann ist es zu viel? Oft ist es nur für das soziale Umfeld, aber nicht für den Betroffenen erkennbar, wenn Handlungsbedarf besteht. "Psychologen sprechen von einem problematischen Internetgebrauch, wenn die Bindung an bestimmte Angebote des Mediums so stark geworden ist, dass es zu wiederholten Kontrollverlusten kommt, etwa was die Nutzungsdauer betrifft oder wenn andere Lebensbereiche vernachlässigt werden, wie etwa Leistungen in Schule oder Beruf, soziale Beziehungen, Ernährung, Schlaf und Körperhygiene." Aber nicht jede exzessive Nutzung ist eine Abhängigkeit: Jugendliche durchleben oft Phasen, in denen sie bestimmte Verhaltensweisen exzessiv zeigen und sich nach einiger Zeit wieder davon lösen. Für Eltern sei es wichtig, Regeln für die Kinder im Umgang mit Laptop/Smartphone aufzustellen. Wer bezüglich des Medienkonsums eines Angehörigen beunruhigt ist, kann sich an die psychologische Gemeinschaftspraxis „Biofeedback & Psychologie“ im Kompetenzcenter Gesundheit, St. Stephan in Wels sowie an die Sozialpsychischen Beratungsdienste des Magistrats Wels, Spielsuchtberatung, wenden. Dort hilft Eliane Eder-Manser weiter.
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