2020: Wiener Neustädter Innenstadt - das sagen die Geschäftsleute
Karl Linauer und Klaus Haas im Gespräch mit den Bezirksblättern.
WIENER NEUSTADT (pz). Mut muss man kaufen - denn: sowohl eine ansprechende Lage im Zentrum als auch ein Neubau am Stadtrand bedeuten ein für Geschäftsleute genau durchzukalkulierendes Risiko.
Modekaufmann Klaus Haas hat sich für letzteres entschieden, betreibt jedoch weiter auch zwei Geschäfte in der Fußgängerzone. "Ich glaube, dass die Herzog-Leopoldstraße die geschäftlich stärkste Fußgängerzone in der Stadt ist. Die Geschäfte sind mittlerweile gut eingeführt. Wir merken schon, dass wir in unserem neuen Carnaby am Zehnergürtel andere Kunden ansprechen", meint Haas. Vor allem das Parken ist für die Carnaby-Kunden ein großes Kriterium, "Fans von einer Stadt wiederum bekommt man nicht in ein Einkaufszentrum. Fakt ist: Wenn das Geschäft funktioniert, dann dort wie da!" Was den Unternehmer sauer aufstößt: "Dass man als Kleiner nicht gleich behandelt wird wie ein großer Konzern in Bezug auf Auflagen und Steuern."
Sorgen, die öfters an Unternehmervereinsobmann und Bäckermeister Karl Linauer herangetragen werden. "Wenn ein Kunde schwere Sachen schleppen muss, ist die Peripherie sehr geeignet, aber Einkaufserlebnis bietet auch die Innenstadt. Der Hauptplatz hat ja zu gewissen Zeiten fast italienisches Flair", findet Linauer positive Aspekte, warnt jedoch: "Jede Stadt braucht den Handel - und der Handel befindet sich im Wandel." Der Vorteil eines Einkaufszentrums gegenüber der Innenstadt liegt für Linauer im zentralen Management: "Etwa die einheitlichen Öffnungszeiten. Die sind bei individuellen Unternehmen in der Innenstadt nur schwer durchzusetzen."
Ein schwieriges Thema, genau so wie die Verkehrs- und Parkplatzlösung in der Stadt.
Für Linauer sollte man auch die Möglichkeiten einer Teilöffnung des Hauptplatzes (für kurzes Parken) überdenken, doch da hat die Politik die Entscheidungsgewalt.
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