Autos werden immer unwichtiger
Mit niedrigstem Wert Spitzenreiter bei Autoanteil in Niederösterreich. Aber Schlusslicht bei Begegnungszonen und Fahrradstraßen.
WIENER NEUSTADT. Die Zeit des Autowachstums ist auch in Niederösterreichs Städten vorbei. In St. Pölten, Krems und Waidhofen/Ybbs ist der Autoanteil rückläufig, in Wiener Neustadt hat sich der Zuwachs massiv eingebremst, wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria belegen. Damit folgen auch Niederösterreichs Städte dem Trend „weg vom Auto“. Die Verkehrswende startete vor zehn Jahren in Wien und Graz. Danach folgten Innsbruck, Linz und Klagenfurt. Im Vorjahr ging der Autoanteil pro 1000 EinwohnerInnen erstmals in allen Landeshauptstädten zurück. Den geringsten Autoanteil in Niederösterreich hat Wiener Neustadt mit 542 PKW pro 1000 EinwohnerInnen.
Wiener Neustadt ist Schlusslicht
Der Gewinner der Verkehrswende ist das Fahrrad. Davon ist Hannes Höller von der Radlobby Wiener Neustadt überzeugt: „Jeder dritte Weg mit dem Auto ist in unserer Stadt kürzer als 3 km das sind 12 Minuten mit dem Rad. Das Umsteigepotential ist riesig. Jetzt ist es höchste Zeit, dass Verkehrspolitik und Verkehrsplanung auch in Wiener Neustadt viel stärker auf diese Entwicklung ausgerichtet werden. Es braucht mehr Platz fürs Rad.”
Gesetzliche Möglichkeiten gibt es Wiener Neustadt nutzt diese allerdings nicht, kritisiert Höller: “Vor drei Jahren wurden Begegnungszonen und Fahrradstraßen eingeführt. Immer mehr Gemeinden und Städte räumen Gehen und Radfahren so den Vorrang gegenüber dem Autoverkehr ein. 53 Begegnungszonen und 23 Fahrradstraßen wurden in Österreich bereits umgesetzt, viele sind in Planung. Wiener Neustadt ist hier leider Schlusslicht und hat keine dieser beiden Varianten bisher eingeführt.”
Zur Sache
Pkw-Anteil pro 1.000 Einwohner
Wiener Neustadt
2015: 452,1
2014: 541,3
2013: 538,8
2012: 541,6
Krems
2015: 582,9
2014: 584,7
2013: 579
2012: 571,1
St. Pölten
2015: 563,8
2014: 567,6
2013: 568,8
2012: 566,7
Waidhofen/Ybbs
2015: 590,7
2014: 590,9
2013: 585,7
2014: 579,5
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