Bezirk Wiener Neustadt: Flüchtlinge gut integriert

Gutenstein hilft: Babette Kohlross und Bürgermeister Michael Kreuzer.
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BEZIRK. Die Stimmung im Industrieviertel zur Flüchtlingskrise ist angespannt. Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig. 62% der Industrieviertler sind für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, 68% fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze. 58% glauben, dass die Industrieviertler Gemeinden bei der Unterbringung an ihren Belastungsgrenzen angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt 56% der Industrieviertler, nur 45% sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das!
Die Bezirksblätter haben nun recherchiert, wie die Lage in Stadt und Bezirk aussieht. Wie viele leben in welcher Gemeinde, wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?

Im Altersheim

Mit Abstand am meisten Flüchtlinge im Bezirk haben in Gutenstein eine Unterkunft gefunden. In der Raimundgemeinde stehen fünf Quartiere zu Verfügung - 10 bis 15 Asylbewerber pro Quartier. Einige sind sogar im Altersheim untergebracht. Am Anfang nicht ganz einfach. "Bei den Bewohnern gab es schon Unbehagen, aber das hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst", versichert Babette Kohlross. Ähnlich sieht es bei den Gutensteinern aus. "Rund 10 Prozent der Bevölkerung waren nicht sonderlich begeistert über die Flüchtlinge, aber es kam durch Gespräche und ein interaktives Zusammenleben zu einer Meinungsänderung". Sie opfert mehrere Stunden in der Woche, um zu helfen. Egal ob beim Einrichten der Wohnungen, Einkäufen, Behördengänge oder auch beim Kontakte-Schließen, Kohlross steht den Asylwerbern zur Seite. Mit Erfolg, wie sie meint: "Die Flüchtlinge sind gut in der Gemeinde integriert. Sie helfen auf der Sammelstelle und jetzt richten sie die Wanderwege am Mariahilfberg her. Es haben sich schon echte Freundschaften entwickelt."
Familiär geht im Haus von Rainhard Piribauer in Bad Erlach zu. Er hat der siebenköpfigen Familie Khodadad aus Afghanistan eine 140 Quadratmeter Wohnung auf seinem Bauernhof zur Verfügung gestellt. "Sie sind sehr bescheiden und dankbar. Sie helfen bei kleineren Arbeiten mit. Sogar beim Trachtenball haben sie beim Herrichten und Wegräumen geholfen", schildert Piribauer. Die zwei kleinen Kinder gehen in die Schule und sprechen auch schon etwas Deutsch. Die Eltern und die älteren Kinder besuchen den örtlichen Deutschkurs. Die Jungs spielen im Fußballverein gemeinsam mit Piribauers Sohn. "Die Familie versucht sich zu integrieren", so Piribauer. Der Erdbeer-Bauer kann sich gut vorstellen, wieder eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. "Ich bin mit Flüchtlingen aufgewachsen. Während der Bosnienkrise hatten wir auch Flüchtlinge einquartiert. Mir tut es nicht weh und ihnen ist geholfen."

Flüchtlinge pro Gemeinde
Wiener Neustadt: 520
Bad Erlach: 12
Bad Fischau - Brunn: 20
Bad Schönau: 0
Bromberg: 22
Ebenfurth: 18
Eggendorf: 10
Felixdorf: 3
Gutenstein: 72
Hochneukirchen - Gschaidt: 0
Hochwolkersdorf: 0
Hohe Wand: 15
Hollenthon: 0
Katzelsdorf: 4
Kirchschlag: 12
Krumbach: 0
Lanzenkirchen: 19
Lichtenegg: 10
Lichtenwörth: 2
Markt Piesting: 26
Matzendorf - Hölles: 0
Miesenbach: 0
Muggendorf: 0
Pernitz: 26
Rohr im Gebirge: 0
Schwarzenbach: 0
Sollenau: 8
Theresienfeld: 13
Waidmannsfeld: 2
Waldegg: 0
Walpersbach: 7
Weikersdorf: 4
Wiesmath: 0
Winzendorf - Muthmannsdorf: 54
Wöllersdorf - Steinabrückl: 0
Zillingdorf: 0

Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.

Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse:

Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016

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