Die Spur der Drogen im Bezirk
Längst sind Drogen nicht nur ein Problem der Städte. Die Konsumenten werden immer jünger. Eine Spurensuche.
WIENER NEUSTADT. In St. Pölten flog in der Vorwoche ein Dealer auf, der 12-Jährige mit Drogen versorgt hatte. Längst haben Cannabiskraut, MDMA, Ecstasy und Co. auch die entlegensten Gebiete des Landes erreicht. Die Konsumenten sind teils Jugendliche.
"Aber nicht nur. Natürlich gibt es Jugendliche, die Drogen konsumieren, doch der Durchschnitt ist dem jugendlichen Alter entwachsen", stellt Stadtpolizeikommandant Manfred Fries klar.
Ansonsten gibt es an der Drogenproblematik in der Allzeit Getreuen nichts zu leugnen. Doch die Polizei ist dran - inklusive erster Erfolge. "Im Hotspot Stadtpark ist eine Beruhigung eingetreten. Ständige Polizeipräsenz und auch der schwerpunktmäßige Einsatz von Drogenhunden zeigen Wirkung. Aber das Problem löst sich deshalb nicht in Luft auf. Es hat sich auf den Bahnhof und die angrenzenden Parkdecks verlagert", weiß Fries.
Diese Hotspots kennen auch die Streetworker vom Verein Jugend und Kultur. "Sie tauchen in die Lebenswelten der Jugendlichen ein und versuchen Vertrauen aufzubauen, um bei Problemen, egal welcher Art, helfen zu können. Wir zeigen nicht mit dem Finger auf sie, sondern beraten und helfen", erklärt auftrieb-Geschäftsführerin Susanne Marton. Natürlich gehen die auftrieb-Mitarbeiter auch in die Schulen. "Prävention ist das A und O, daher sind wir in allen Neuen Mittelschulen, Gymnasien und auch Berufsschulen präsent."
Probleme mit Drogen scheinen im Gymnasium am Babenbergerring nicht auf der Tagesordnung zu sein. „Wir haben Gott sei Dank, keine Drogenprobleme an der Schule. Letzter derartiger Fall war vor ca. 20 Jahren. Erfreulich ist auch, dass rauchen, bei uns erst ab der 7. Stufe erlaubt, eher rückläufig ist. Auch die Schulärztin stellte bisher keine Drogenprobleme fest. Sorgen macht uns bei einigen Mädels der Schlankheitswahn und hier haben wir auch einige mit Essstörungen", zeigt sich Direktorin Maria Kornfeld teilweise erleichtert, aber auch beunruhigt.
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