Wiener Neustadt zieht in den 1. Weltkrieg
WIENER NEUSTADT. Vor 100 Jahren erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Der Auslöser: Die Ermordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau, in Sarajewo. Genau ein Monat danach, dann die Kriegserklärung trotz noch laufender Vermittlungen. Damit änderte sich auch für Wiener Neustadt alles.
Schon davor, waren in den Rüstungsbetrieben in und um Wiener Neustadt tausende Arbeitskräfte beschäftigt, deren Anzahl mit Kriegsbeginn enorm stieg. Als Rüstungszentrum war Wiener Neustadt von großer Bedeutung für den Staat.
Zu Beginn des Krieges herrschte in vielen Teilen der Bevölkerung eine Kriegseuphorie, die in einigen Zeitungen noch geschürt wurden. Die vorherrschende Meinung war, dass der Krieg bis Weihnachten gewonnen sei. Mit Fortdauer des Krieges stieg die Not in der Bevölkerung, Lebensmittel wurden zur Mangelware. Barbara Müller, eine Zeitzeugin, geboren 1905, erzählte oft, dass sie als ältestes von fünf Geschwistern oft mit der Mutter abends eine Zwiebel teilte, weil sonst nichts vorhanden war. Der anfänglichen Euphorie folgte bald Frust, Trauer und Hoffnungslosigkeit.
Von 8000 Eingerückten fielen, laut Zeitzeuge Adolf Höggerl, mehr als 500 Neustädter, viele kehrten Invalide vom Feld zurück und prägten das Stadtbild.
Im Stadtmuseum läuft noch bis 2. November die Ausstellung „Für Kaiser und Vaterland?“, kuratiert von Sabine Smitner
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