Nur mehr 12 Profiklubs im Österreichischen Fußball - Jetzt spricht der Wut-Präsident!
Wiener Neustadt. Hans Reinisch, Präsident des Wiener Neustädter SC, fühlt sich vom Ligavorstand ordentlich in die Irre geführt. Zuerst musste die Lizenz erkämpft werden, dann wird sie für nichtig erklärt.
Der österreichische Klub-Fußball steht vor einer grundlegenden Reform. Die erste Liga soll ab 2017 mit 12 Profimannschaften bestückt werden, die zweithöchste Spielklasse nur mehr mit Amateurteams - darunter fielen auch die blau-weißen Wiener Neustädter Kicker.
Eine Entscheidung, die Neustadts Präsident Hans Reinisch die Zornesröte ins Gesicht treibt, denn: "Es ist eine absichtliche Täuschung vorgenommen worden bei der Lizenzvergabe. Sie hatten davor bereits bestimmt, dass dies sowieso nur fürs nächste Jahr gelten wird." Reinisch meint damit die unglaublichen Bemühungen, die der Verein auf sich genommen hat, um vor allem in finanzieller Hinsicht lizenzwürdig zu bleiben. "Wozu haben sie die Lizenz für die zweite Liga erhöht, obwohl sie sowieso wussten, dass sie den Profifußball abschaffen wollen? Das ist so wie wenn dir heute einer die Führerscheinprüfung abnimmt und sagt, aber der ist in einem Jahr nicht mehr gültig." Reinisch spricht von einer "Irreführung", das Wort "Betrug" hütet er sich, in den Mund zu nehmen.
Reinisch sieht - weil ja alles bereits ausgemacht sein dürfte - gar keine Chance, mitzubestimmen. Weiters: "Alle Verträge, die ich jetzt mit den Spielern abgeschlossen habe, kann ich kübeln." Ob die Spieler dann auch reamateurisiert werden müssen, habe man sich, so Reinisch, gar nicht überlegt.
Seine nächsten Pläne: Verbündete, also Vereinspräsidenten in der 2. Liga suchen, die mit den gleichen Problemen wie er beim SC zu kämpfen haben, um dann dem Moloch Bundesliga mit Präsident Hans Rinner Paroli bieten zu können.
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