Arbeitslosigkeit: Negativrekord in Zwettl
Explosion: 18,4 Prozent mehr Jobsuchende im Bezirk Zwettl
BEZIRK ZWETTL. In Österreich stottert der Konjunkturmotor weiterhin. Für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt bedeutet das, dass die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau bleibt. Vom Trend steigender Arbeitslosigkeit ist auch der Bezirk Zwettl nicht ausgenommen. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl waren Ende August 980 Personen, davon 511 Frauen (Vorjahr: 424) und 469 Männer (Vorjahr: 404), arbeitslos gemeldet. Das sind im Vorjahresvergleich um 152 Jobsuchende (oder plus 18,4 Prozent) mehr. Zusätzlich nutzen im Moment 160 Personen (Vorjahr: 185) diverse Schulungsangebote des AMS und verbessern damit ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen, um ihre Arbeitsmarktchancen zu erhöhen. „Die Anzahl der Arbeitslosen mit den SchulungsteilnehmerInnen addiert ergibt insgesamt 1.140 Personen. Noch nie waren im Bezirk Zwettl im August so viele Menschen ohne Beschäftigung“, stellt Zwettls AMS-Leiter Kurt Steinbauer ernüchternd fest.
AMS weiter bemüht
„Trotzdem ist das AMS weiterhin engagiert unterwegs um freie Stellen zu akquirieren und mit Arbeitsuchenden rasch und treffsicher zu besetzen. Das gelingt auch in sehr vielen Fällen, allerdings bringen Jobsuchende nicht immer die von den Unternehmen gewünschten Qualifikationen mit. Teilweise erschweren auch gesundheitliche Beeinträchtigungen und Mobilitätseinschränkungen die rasche Vermittlung oder Kinderbetreuungspflichten sind mit den angebotenen Arbeitszeiten unvereinbar. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und mit gezielten Förderangeboten versucht das AMS derartige Vermittlungshindernisse zu beseitigen“, erklärt Steinbauer.
Hilfe beim Wiedereinstieg
Mit Blickrichtung Wiedereinstieg nach der Babypause verweist das AMS NÖ zum Beispiel auf interessante Angebote für Frauen, die das ganze Jahr hindurch in Anspruch genommen werden können. In Zeiten hohen Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt laufen vor allem Frauen, die familiär bedingt eine Erwerbspause einlegen mussten, oder nur eine geringe Ausbildung vorweisen können, Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Das AMS NÖ steuert hier mit hochwertigen und maßgeschneiderten Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten gegen. Unter anderem mit dem Programm „Frauen in Handwerk und Technik“ (FiT), Facharbeiterinnen-Intensivausbildungen in den Ausbildungszentren Sigmundsherberg, Zistersdorf, Wiener Neustadt und im neuen Technikcenter in St. Pölten sowie mit einem regional abrufbaren umfangreichen Schulungsangebot. Für Frauen mit verschiedensten Problemstellungen wurde in Niederösterreich in den Frauenberufszentren ein fast flächendeckendes Netz mit maßgeschneiderten Angeboten eingerichtet.
Im Jahr 2015 stehen in Summe über 2.000 Ausbildungsplätze, davon über 340 Ausbildungen bis zum Lehrabschluss, zur Verfügung. Es stehen den Frauen bei diesem Programm alle Lehrberufe offen, die weniger als 40 Prozent Frauenanteil aufweisen. „Es ist uns aber wichtig, dass die Frauen bei ihrer Entscheidung alle möglichen Ausbildungen berücksichtigen. Die Berufsorientierungsphase zu Beginn soll dabei den Frauen als relevante Entscheidungsgrundlage dienen“, erklärt Kurt Steinbauer.
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