Favoritner Geschäftsleute fürchten um Weihnachts-Geschäft
Dutzende Standeln in Zweierreihen, Menschenmassen und kein Weiterkommen auf der Favoritenstraße. Die bz sprach mit den Betroffenen.
Menschenmassen auf der Favoritenstraße, aber trotzdem weniger Geschäft für die Unternehmer. Woran liegt das?
Juwelier YILMAZ: Die Menschen kommen an den vielen Standeln kaum vorbei, also gehen sie dazwischen durch und kommen erst gar nicht zu den Geschäften durch. Die sind praktisch abgeschnitten.
Soll ein Weihnachtsmarkt nicht das Geschäft ankurbeln?
YILMZ: Wo ist hier ein Weihnachtsmarkt? Es gibt kaum Weihnachtliches an den Standeln, eher nur Billigware, viel Kleidung und – davon sind beispielsweise wir betroffen – Billiguhren. Und dann werden dort auch noch Batterien getauscht. Auch eines unserer Kerngeschäfte, das der Fachmann machen sollte. Außerdem gibt es bis zum Viktor Adler Markt keine Weihnachtsbeleuchtung. Wie soll da Weihnachtsstimmung aufkommen?
Was könnte man anders machen?
Optiker CHRISTIAN LANGOTSCH: Kleinere Standeln, die mit dem Blick zu den Geschäften aufgestellt werden. Jetzt sieht man von unseren Geschäften aus nur unattraktive Rückwände mit losen Kabeln, Mistkübeln und Containern!
Und das Warenangebot am Weihnachtsmarkt?
LANGOTSCH: Sollte doch eigentlich weihnachtlich sein. Bei dem Überangebot an Billigware kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Das schadet zusätzlich den hier ansässigen Betrieben.
Sie haben ja schon vor zwei Jahren Unterschriften gegen die Präsenz und das Angebot der vielen Standlern gesammelt?
LANGOTSCH: Ja, das betraf aber jene Standler, die auch während des Jahres hier stehen.
Mit welchem Ergebnis?
LANGOTSCH: Keiner erklärte sich zuständig für die Vergabe, oder die Kriterien, wer hier was verkaufen darf. Es war wie ein sinnloser Kampf gegen Windmühlen!
Was wünschen Sie sich?
LANGOTSCH: Dass sich die Entscheidungsträger einmal den Weihnachtsmarkt auf der Freyung anschauen, oder den im Alten AKH! So kann das aussehen. Das wäre für alle hier ein Gewinn!
Zur Sache
Michael P. Walter, Obmann der IG Kaufleute Favoritenstraße zur Situation: "Wir kämpfen seit 20 Jahren vergeblich darum, dass hier die Politik einmal einschreitet und diese ,Anlassmärkte', die nach rein wirtschaftlichen Kriterien vergeben werden, neu regelt. So, wie es derzeit aussieht, ist das einfach nicht länger tragbar!"
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