Dorfleben in Partenen

Nach Schulschließung droht auch der Nahversorger

BLUDENZ/PARTENEN. Ein Leben auf und im Dorf hat für viele Menschen etwas idyllisches. Gerade „Großstädtler“ sehen darin eine gut funktionierende Gemeinschaft. Bürgermeister:In, Pfarrer, Arzt:In und Lehrer:In.

Das sind die organisatorischen Herzen eines etwas in die Jahre gekommenen Dorfbildes. Eine Dorfärztin oder Dorfarzt zu finden ist schon seit Jahren in vielen kleinen Gemeinden kein leichtes Unterfangen und teilweise wurde die Suche aufgegeben.

In Partenen, einer Gemeinde im Montafon zeichnet sich mittlerweile ein schon fast dramatisches Bild für die Dorfbewohner ab. Nach der Entscheidung die Volkschule (14 Kinder sind betroffen) für das Schuljahr 2022/23 auf Grund von Lehrermangel zu schließen, muss der Betreiber des Dorfladens wahrscheinlich sein Geschäft endgültig schließen. Somit hat Partenen derzeit keine Schule und bald keinen Nahversoger mehr.

Der Betreiber des Dorfladens in Partenen in einem Schreiben an die Öffentlichkeit:

Sehr geehrte Damen und Herrn,

Ab 1.1.23 haben wir keinen Lieferanten mehr im Dorfladen was uns vermutlich zur Schließung zwingen wird.

Nachdem uns weder Wedl, noch Adeg, noch Spar ( welche sich gerne als Retter der Nahversorgung präsentieren) nicht beliefern wollen, wird dies die einzige logische Konsequenz sein müssen, mehr Lieferanten stehen nicht zur Auswahl.

Mit der Bitte um Kenntnisnahme

Peter Knöferl
Dorfladen Partenen

Dorfladensterben und Wegzug von Menschen aus dünnbesiedelten Gebieten ist kein neues Phänomen. Es zeigt nur, dass es in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen ist, solche Gebiete attraktiver für Menschen von außerhalb zu gestalten.

Die Kinder aus Partenen müssen ab Montag in die Nachbargemeinde Gaschurn in die Schule und die Bewohner aus Partenen bald auch in Gaschurn einkaufen gehen.

Im Klostertal hat sich kurz vor Schulstart eine weitere Gemeinde entschlossen, die Volkschule nicht mehr zu öffnen. Wald am Arlberg hat dieselben Personalprobleme wie Partenen.