Parkplätze waren plötzlich futsch
Fahrspur wurde verbreitert • Bezirkspolitiker sehen eine Schnapsidee
Zehn Parkplätze gingen den Brigittenauern verloren. Das Rathaus hat den Handelskai bei der Stromstraße völlig unnötig verbreitert.
Selbst der Brigittenauer SP-Bezirksvorsteher Hannes Derfler ist über die Nacht-&-Nebel-Aktion der MA28 verwundert. „Die Straßenverwaltung hat den Handelskai auch für mich nicht nachvollziehbar so umgestaltet, dass mehrere Parkplätze verloren gegangen sind.“
Bei der Kreuzung mit der Stromstraße fanden Bewohner bisher noch rund zehn Parkplätze entlang der Tankstelle. Dankbar mussten sie nicht sein, zahlen sie doch ohnehin fürs Parkpickerl. Im Rathaus sieht man das wohl anders.
Denn die Verschwenkung der Fahrbahn kommt einem Schildbürgerstreich gleich. Verbreitert wurde nämlich die linke Fahrspur nach der Kreuzung in Richtung Klosterneuburg. Vor der Kreuzung ist der linke Fahrstreifen jedoch eine reine Abbiegespur in die Stromstraße.
„Daran erkennt man, dass die Maßnahme vom Rathaus eine reine Schnapsidee ist“, wettert FP-Bezirksvize Herbert Grausam. Zudem ist der Handelskai in diesem Bereich nicht sonderlich stark frequentiert, außer es staut sich auf der Nord- und Floridsdorfer Brücke. Grausam: „Durch den Bau des Rivergate sind ohnehin zahlreiche Stellplätze wegen der Ein- und Ausfahrten verlorengegangen.“
Auch Verkehrsclub verwundert
ÖAMTC-Sprecher Harald Lasser: „Bisher hat es auf der Kreuzung keine Probleme gegeben.“ Die ersten werden bald auftauchen in Form von Anrainerbeschwerden, denn hinter der Tankstelle befindet sich ein großer Wohnbau. Und dort herrscht ohnehin ein akutes Stellplatzproblem. Auch weil die nahegelegene U6-Station und Millenniums-City täglich Hunderte Fahrzeuge anlocken. „Man kann den früheren Fahrspurverlauf noch erkennen. Die Veschwenkung verwirrt die von der Nordbrücke kommenden Lenker“, ergänzt Grausam. Und: „Ich fordere die Gemeinde Wien auf, diesen Unsinn wieder rückgängig zu machen.“ Bezirkschef Derfler: „Ich bin im Gespräch mit der zuständigen Behörde.“ Dass man unsinnige Markierungen wieder aus der Welt schaffen kann, hat das Rathaus auch auf der Laaer-Berg-Straße in Favoriten bewiesen. Dort wurde eine wichtige Linksabbiegespur in eine Sperrfläche umgewandelt. Binnen weniger Wochen war alles wieder beim Alten.
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