Protest-Aktion gegen den Lärm
In der Brigittenauer Hartlgasse machen Anrainer gegen die tägliche Belästigung mobil.
In einer verkehrsberuhigten Wohnzone Hartlgasse sammeln die Bewohner Unterschriften gegen die lärmenden Mitarbeiter einer Sozialeinrichtung.
Genau bei Hausnummer 29 wird die Hartlgasse zu einem Trichter mit einer schmalen Fahrbahn und viel Grün. Eine ideale Lebensqualität für die Bewohner, sollte man meinen. Aber der Schein trügt. Täglich parkt sich genau an dieser Adresse um 6.30 Uhr ein Lastwagen ein. Mit lautem Knall werden die Kisten für „Essen auf Rädern“ ausgeladen. Eine Stunde später kommen die Mitarbeiter von „Sozial Global“ und laden die Packungen unüberhörbar in ihre Autos ein.
„Wir halten das nicht mehr aus“, klagt Kurt Punz. Der 48-Jährige und Dutzende andere Anrainer können nicht einmal am Wochenende ihre Ruhe finden: „Dieser Essensservice für ältere Mitbürger ist ja eine gute Sache. Aber warum muss das in einer Wohnzone sein?“, so der Mieter. 80 Unterschriften hat Punz bereits gesammelt. Das Hinknallen von Metallschienen, die Unterhaltung der „Sozial Global“-Arbeiter, das Einparkchaos mit teils krachenden Grüßen von Getrieben beim Reversieren. Dazu kommt, dass der Verein „Sozial Global“ jedes Fahrzeug abschleppen lässt, das während der Halteverbotszeit in der Zone parkt.
„Sozial Global“ beruhigt
Robert Lederer von „Sozial Global“ versucht zu beschwichtigen: „Wir weisen unsere Mitarbeiter an, leise zu sein. Aber wir können niemandem das Reden auf der Straße verbieten“. Außerdem werde immer wieder kontrolliert, wie sich die Arbeiter dort verhalten. „Wir wissen von den Beschwerden
der Anrainer.“
Jurist soll prüfen
Kurt Punz und seine Mitstreiter wollen jetzt einen Rechtsanwalt einschalten. Der Jurist soll prüfen, ob die Arbeit des Vereins nicht unter gewerbliche Tätigkeit fällt. Das würde eine Betriebsanlagengenehmigung bedeuten. Und die ist an diesem Standort nur schwer vorstellbar. Der Brigittenauer FP-Bezirks-Vize Herbert Grausam: „Die Gemeinde Wien muss einen anderen Standort finden. Es gibt genug Alternativen im Bezirk!“
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