Die Tanzsportakademie - eine Story mit Irene Hanke

Karl-Marx-Stadt - Foto © Tanzsportakademie Irene und Helmut Hanke
17Bilder

Durchs Internet geistern immer wieder eine Reihe, eher fragwürdige, Challenges. Bei der „ Artistic Challenge“ jedoch, sind wir hängen geblieben.
Einer international, wie national übergreifenden Erinnerungsreihe, das Tanzen und den Tanzsport betreffend.

Viele haben ihre Tanzlaufbahn amüsant und pointiert zum Besten gegeben. Eine wahre Freude, für alle - auch die stillen - Mitleser. Endlich sieht man auch Funktionäre, Trainer, Profis, Wertungsrichter als Amateurtänzer, die sich genau so raufarbeiten mussten, wie jeder andere auch, der vor hat, ganz nach oben zu wollen.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
Irene Hanke, im Tanzsport bist du zu einer Institution geworden. Viele der Gegenwarts-Tänzer ahnen nur, dass du eine Karriere als aktive Tänzerin hinter dir hast. Du bist in erster Linie als Profitänzerin, Trainerin und Wertungsrichterin bekannt. Erzähl uns von deinem Tanzleben.

IRENE HANKE:
Ohne auch nur eine Trainerstunde gehabt zu haben, trat ich 1977 mit meinem ersten Tanzpartner zur Österreichischen Meisterschaft Latein an. Sicher zu sein, dieses Turnier zu gewinnen, wurden wir Letzte.
Mit dem zweiten Partner war ich dann erfolgreicher, dank eingehenden Trainings mit dem Ehepaar Trinkl, haben wir in Standard D und C alles gewonnen. Sogar zu einem Fernsehauftritt in der Show: „Einer wird gewinnen“ mit der Fernsehlegende Hans-Joachim Kulenkampff, haben wir es gebracht.
Mit Helmut Hanke, meinem dritter Partner, habe ich begonnen, in der Latein D zu tanzen. Mit Unterstützung unseres grandiosen Trainers Hans Schücker, haben wir alle Unterklassenturniere gewonnen.
Bei der Staatsmeisterschaft Standard 1983, starteten wir sofort in der S-Klasse und waren überzeugt davon, die absoluten Stars auf der Fläche zu sein.
Nach der ersten Runde teilte ich meinem Trainer, Kurt Mayer, glücklich mit, dass alles gar nicht so anstrengend gewesen sei, worauf dieser meinte: „Das hätte man auch gesehen“.
Wir haben Platz 35 von 35 erreicht...
Ab dann ging’s bergauf. Wir haben uns ein eisernes Trainingsprogramm auferlegt.
Es gab viele Bewertungsturniere - S-Klasse ohne Nationalmannschaft - die sich damals kein Tanzpaar entgehen ließ und so war gewährleistet, Turniere in Österreich tanzen zu können, was für uns alle bereichernd war. Wir waren so stolz auf unsere vielen Pokale!
Obwohl Latein „nur“ unsere 2. Disziplin war, erreichten wir das Finale bei der Staatsmeisterschaft Lateinamerikanische Tänze S-Klasse (Nationalmannschaft).
Kombiturniere waren eine konditionelle Herausforderung. Wir schafften zwar nie den Meister, dafür aber 3x in Folge den Titel des Vizemeisters.
Jedes Wochenende fanden Turniere im In- und Ausland statt. Trainingsaufenthalte in England, haben wir genossen wie Urlaube.
Zielstrebig haben wir verfolgt was nötig war, um ganz rauf zu kommen. Unser Fokus lang am „Tanzsport“.
Bei den ersten Weltranglistenturnieren, die damals erst ins Leben gerufen wurden, hat man uns dann auch mit Platz 7 in Standard, belohnt.
Wir waren 3x Gewinner der Wiener Walzer Konkurrenz, blicken auf Staatsmeistertitel in Standard, als auch auf viele Showauftritte, national und international, zurück. Wir liebten unser Tanzleben!
Parallel dazu haben jedoch, mühsame, tanzpolitische Verstrickungen ihren Lauf genommen. Wir hatten nicht vor, uns mit all dem weiter zu belasten und sind 1992, kurzerhand ins Profilager übergewechselt.
Dort konnten wir gleich perfekt einsteigen.
French Open in Paris - 3. Platz, Malaysian Open in Kuala Lumpur - 2. Platz.
Das Telefon stand nicht mehr still.
Wir haben die TANZSPORTAKADEMIE ins Leben gerufen.
Viele Paare wollten mit uns arbeiten. Wir fuhren kreuz und quer durch Österreich und auch nach Frankreich, um zu unterrichten.
1995 haben wir unsere aktive Karriere beendet und uns darauf konzentriert, unser Wissen weiter zu geben.
2010 packte uns noch einmal das Tanzfieber. Wir starteten in der Professional Division Master Class.
Es war unbeschreiblich!
Das Gefühl, wieder auf der Fläche zu stehen und sich zu präsentieren hat mich in den 7. Himmel gehoben. Wir haben einige Turniere in Italien und Spanien getanzt, ich habe unsere Erfolge unendlich genossen.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
...beeindruckend, vor allem, wie du dein erstes Turnier beschreibst. Heute hat man das Gefühl, dass kaum mehr ein ungeübtes, untrainiertes Paar auf’s Turnierparkett gelangt.

IRENE HANKE:
Heute würde ein Trainer niemals ein schlecht trainiertes Paar auf die Turnierfläche lassen. Der Leistungsdruck ist groß und es ist unerlässlich, diesem auch zu entsprechen.

Da wo ich angefangen habe, gab es nach den Grundkursen in der Tanzschule eine Gruppe für Gesellschaftstanz und eine für Turniertanz. Ich war in der Gruppe Gesellschaftstanz. Dort habe ich mein Figurenpotential gelernt, fand mich toll und hab von da weg mein erstes Turnier gestartet...und den letzten Platz belegt – kein einziger Fersenschritt war das Geringste was man mir damals hat vorwerfen können.
Mir ist relativ schnell klar geworden, dass ich ohne Ausdauertraining, Technik und Biss, nicht weiter kommen werde.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
Man sieht auf alten Fotos immer so herrlich kurios-tüllbehaftete, aufgebauschte Tanzkleider, die ausgesehen haben wie Lampenschirme. Wir haben uns erzählen lassen, dass man die kaum wo unterbrachte und die einzige Möglichkeit sie aufzubewahren, ein großes Zimmer war, in die man sie reingestellt hat. Sie sollen steif und auch nicht wirklich tanzbar gewesen sein.

IRENE HANKE:
Ja stimmt, ich war aber erst nach dieser Ära am Turnierparkett.
Mein erstes Tanzkleid hat Traude Graf genäht. Es war auch „IHR“ erstes Tanzkleid. Ich habe ihr einfach erklärt, dass ich so was brauche und keine Ruhe gegeben bis sie zugesagt hat. Also haben wir recherchiert wie so ein Kleid auszusehen hatte.
Mein Kleid war dann schließlich aus Samt, schwarz-grün. Zubehör gab es nicht. In der City fand man, versteckt, einige Geschäfte mit Funkelzeug...die Perlkönigin – da gab es dann so was wie Accessoires, zum Aufnähen...eine Geduldsprobe.
Traude Graf ist heute aus der Turniertanzbekleidungsszene nicht mehr weg zu denken.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
Du hattest drei Tanzpartner. Heute ist es enorm schwer, nach einer Trennung, wieder einen adäquaten Partner zu finden, speziell in den höheren Klassen. War es damals einfacher?

IRENE HANKE:
Nein. Auch damals musste man suchen und konnte von Glück sagen, wenn wer da war, bei dem man dachte, „ ja, das fühlt sich gut an, es passt.“ Nach einiger Zeit Pause bin ich mit Helmut zusammen getroffen.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
Eine bewegte und erfolgreiche Tanzkarriere liegt hinter dir, demnach hast du auch einiges erlebt.
Die Aktivensprecher haben aktuell, für 2017 (!), größere Tanzflächen bei Staatsmeisterschaften durchgesetzt - ein Teilerfolg.

IRENE HANKE:
...ich kann mich da an eine Staatsmeisterschaft erinnern, wo das Tanzparkett flächenmäßig kleiner war, als die Grundfläche der Garderobe. Der Einwand von uns Tänzern, dass hier nicht getanzt werden kann, wurde lakonisch niedergeschmettert. Die Endrunde der S-Klasse war das reinste Gemetzel.

Also haben wir die Tänzergewerkschaft ins Leben gerufen – so schnell wie sie gegründet wurde, war sie auch schon wieder weg...!
Aber unser Auflehnen hatte Erfolg, es wurde tatsächlich, kurz darauf, ein Antrag auf Mindestflächengröße, auf die Anzahl der startenden Tanzpaare abgestimmt, eingebracht.
Dieser Antrag wurde dann auch angenommen.

TANZSPORT SEITENBLICKE:
Politik im Tanzsport?

IRENE HANKE:
Verachte ich heute wie damals.

TANZSPORT SEITENBLICKE:

Es war unglaublich amüsant mit dir hier zu sitzen und dieses Interview auszuarbeiten. Danke, dass du dir für uns Zeit genommen hast.

Weitere Info’s die Tanzsportakademie betreffend, findet ihr hier: http://tanzsportakademie.at
Fotos © Tanzsportakademie Irene und Helmut Hanke

Wo: Tanzsportakademie, 1200 Wien auf Karte anzeigen
Anzeige
Im Traumatelier von Nina Labner werden Klientinnen und Klienten unterstützt ihre Träume und Wünsche von einem erfüllteren Leben zu verwirklichen. | Foto: Traumatelier
8

Traumatelier in 1180 Wien Währing
Mittels Kunsttherapie die allgemeine psychische Gesundheit verbessern

Die Kunsttherapie ermöglicht das Leben mit allen Sinnen wahrzunehmen und die allgemeine psychische Gesundheit zu verbessern. Im Traumatelier in Währing wird Unbewusstes sichtbar gemacht. Die Kunsttherapie ist eine junge künstlerische Therapie, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts aus amerikanischen und europäischen Einflüssen entwickelt hat. Besonders im psychiatrischen, psychosomatischen und psychosozialen Bereich hat die Kunsttherapie an Bedeutung gewonnen, da die Teilnehmer lernen, ihre...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
Spaß am Erlernen einen neuer Sprache? Das umfangreiche Kursangebot Sprachenzentrum der Universität Wien sorgt dafür, dass jede(r) das Passende für sich findet. | Foto: Sprachenzentrum der Universität Wien
5

Sprachenzentrum der Universität Wien in 1090 Wien
Sprachen lernen auf universitärem Niveau

Das Sprachenzentrum der Universität Wien bietet Sprachkurse für unterschiedliche Niveaus und mit verschiedenen Ausrichtungen an. Dank moderner sprachdidaktischer Grundlagen und Lehrmethoden lässt sich die polyglotte Reise leicht und dauerhaft aneignen. Früher hieß es: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" – heute weiß man, dass es nie zu spät zum Lernen ist. Wer bereit ist, eine neue Sprache zu lernen, trainiert nachweislich seine kognitiven Fähigkeiten und bleibt geistig länger...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
2:02
2:02

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach der besten Pizza Wiens

Als Mauro Mittendrin habe ich mich gemeinsam mit Coca-Cola auf die Suche nach der besten Pizza Wiens gemacht. Diesmal war ich im Ristorante Sole in der Annagasse 8 in der Inneren Stadt zu Gast, wo ich eine ganz besondere Variante der Pizza entdeckt habe: Pizza mit Bresaola, Rucola, Prosciutto und Parmesan. Gleich nachdem ich die Pizzeria Sole betreten habe, empfängt mich der verlockende Duft von frisch gebackenem Teig und köstlichen Zutaten. Der freundliche Pizzaiolo empfiehlt mir die Pizza mit...

Anzeige
In der Autowerkstatt Bieber können sich die Kundinnen und Kunden darauf verlassen, dass ihr Auto in den besten Händen ist. | Foto: Autowerktstatt Bieber
4

Autowerkstatt Bieber in 1040 Wien Wieden
Reparaturen und Serviceleistungen für alle Auto- und Motorradmarken

Mitten im Herzen Wiens befindet sich die Autowerkstatt Bieber, die seit über einem halben Jahrhundert professionelle Kfz-Reparaturen durchführt und zahlreiche Serviceleistungen anbietet. Wer ein Auto besitzt, dem ist klar, dass von Zeit zu Zeit der eine oder andere Check notwendig ist, um das Fahrzeug fahrtüchtig zu halten. Dabei zählen der Ölwechsel oder die §57a-Begutachtung zu den Reparaturen, die standardmäßig durchgeführt werden müssen. Bei einem Lackschaden oder komplexeren Reparaturen...

Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
1

Newsletter-Gewinnspiel
Gewinne das Genusspaket "Portugiesische Momente"

Ihr wollt euch die Wartezeit bis zum nächsten Sommerurlaub versüßen? Dann haben wir für euch das perfekte Newsletter-Gewinnspiel. Einfach zum Wiener-Newsletter anmelden und schon habt ihr die Möglichkeit, ein tolles Genuss-Package zu gewinnen. Absoluter Genuss – im portugiesischen Feinkostgeschäft tudo bem. Mit einem exquisiten Sortiment verführt tudo bem die Sinne seiner Kundinnen und Kunden und schafft unvergessliche kulinarische Erlebnisse. Egal ob privat oder geschäftlich, die delikaten...

Anzeige
Foto: Großfeldzentrum

BAND Wettbewerb 2024 - GFZ
Talente gesucht!

Musikbegeisterte, Gesangstalente, und alle, die schon immer davon geträumt haben, Ihre musikalische Leidenschaft auf die Bühne zu bringen, haben jetzt die große Chance, diesen Traum wahr werden zu lassen. Beim BAND Wettbewerb im GFZ werden aufstrebende Talente aller Altersklassen gesucht, die bereit sind, ihr Können vor einem begeisterten Publikum zu präsentieren. Wer sich diese Chance nicht entgehen lassen möchte, der bewirbt sich ab sofort mit seiner Band auf der Website www.gfz.at, auf der...

Im Traumatelier von Nina Labner werden Klientinnen und Klienten unterstützt ihre Träume und Wünsche von einem erfüllteren Leben zu verwirklichen. | Foto: Traumatelier
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Spaß am Erlernen einen neuer Sprache? Das umfangreiche Kursangebot Sprachenzentrum der Universität Wien sorgt dafür, dass jede(r) das Passende für sich findet. | Foto: Sprachenzentrum der Universität Wien
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
In der Autowerkstatt Bieber können sich die Kundinnen und Kunden darauf verlassen, dass ihr Auto in den besten Händen ist. | Foto: Autowerktstatt Bieber
Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
Foto: Großfeldzentrum

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.