Holzschuhe aus Döbling
Retro im neuen Gewand
Christoph Komatz haucht Holzschuhen aus den 1970er und 1980er-Jahren neues Leben ein.
WIEN/DÖBLING. Längst in Vergessenheit geraten sind die in der Vergangenheit so populären Holzschuhe, die man besser unter der Bezeichnung Toeffler oder Clogs kennt. Ein Revival erleben sie in der Holzschuhmanufaktur "vvild" in Döbling. Christoph Komatz betreibt seit einem Jahr den kleinen, aber feinen Laden in der Obkirchergasse 41 und lässt in Bezug auf Holzschuhe für Damen und Herren keine Wünsche offen.
Ursprünglich studierte er Wirtschaft und verdiente jahrelang seine Brötchen als leitender Controller in einem großen Konzern. Danach suchte er eine neue Herausforderung und fand diese in der Produktion von Schuhen. „Ich liebe Holzschuhe und das natürliche Gefühl, das man spürt, wenn man in diese aus Holz, Fell und Leder gefertigten Schuhe schlüpft“, sagt Komatz. Scheinbar die Folge des jahrelangen Tragens von engen Maßschuhen, die in seinem früheren Business zum Alltag gehörten. Gesagt, getan. Er ging bei einem Vorarlberger Holzschuhmacher in die Lehre und lernte jeden Handgriff bis ins kleinste Detail.
Erfolg gibt ihm Recht
Kurze Zeit später begann er, mit handgefertigten Produkten die Regale in seinem chicen Laden in Döbling zu füllen. Und der Erfolg gab ihm Recht, denn die Schuhe wurden bald weit über die Döblinger Bezirksgrenzen hinaus ein Verkaufsschlager.
„Mit der Zeit entwickelte ich bewegliche Spezialsohlen, die aus den einst starren Holzpantoffeln bequeme Unikate machten. Sie mussten den Vergleich zu alltagstauglicher und stylischer Fußbekleidung keineswegs scheuen“, so der Unternehmer. Schlüpft man in ein paar „vvild“-Holzschuhe, weiß man, wovon er spricht.
Der Fuß schmiegt sich förmlich an die warme Weidenholzsohle und feinstes Leder vermittelt das Gefühl einer zweiten Haut.
Qualität aus Handarbeit
Dem Zeitgeist entsprechend verarbeitet er heimische Hölzer und bei den Lederlieferanten wird auf die Geschmeidigkeit und Qualität der Materialien besonderer Wert gelegt. Zu seinem Sortiment gehören verschiedenste Modelle. Die schicken Schuhe sind aus Fell oder Leder, präsentieren sich in den unterschiedlichsten Farbtönen und sind keinesfalls im Segment der Freizeitschlapfen angesiedelt.
In einer kleinen Werkstatt fertigt er die Sohlen. Das Oberleder wird von einem ortsansässigen Lederschneider in Form gebracht und per Hand vernäht. Die Endproduktion übernimmt er persönlich und finalisiert seine Unikate in feinster Handarbeit. Behilflich ist ihm bei der Umsetzung so mancher Idee seine Lebensgefährtin Tini: „Ohne sie geht einfach gar nix“, sagt Komatz. "Sie ist Unterstützung und Motivation zugleich", so der Holzschuhproduzent. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite unter www.vvild.one
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