Spielzeug aus Döbling mit Supermagnet
"AINSTEIN" heißen die bunten Magnetbauklötzchen von Erfinder Sven Purns - und die sind tatsächlich ein Geniestreich.
DÖBLING. Der Döblinger Sven Purns hat Maschinenbau studiert, sich für den ersten Geburtstag seiner Tochter Marie aber einem anderen Aufgabenfeld zugewandt: Er hat ihr einen Satz Bausteine geschenkt, die er selbst entwickelt hat.
Diese können ein bisschen mehr als gewöhnliche Bauklötze aus dem Spielwarenhandel: Nämlich leicht und gut haltbar beliebig zusammengesetzt werden, ohne dass auf eine Richtung oder vorgefertigte Ausnehmung geachtet werden muss. Das Geheimnis: Magnete, die nicht wie gewöhnlich auf der einen Seite des Klotzes den Nord-, auf der anderen den Südpol haben und sich dementsprechend teilweise anziehen, teilweise abstoßen. Purns' Bauklötze ziehen sich immer an. Wie das geht, ist tatsächlich ein Geheimnis, das gerade für ein internationales Patent angemeldet wird.
Marie bekam zum Geburtstag also bunte Würfeln und Prismen aus Kunststoff überreicht. "Die habe ich damals noch im 3D-Drucker ausgedruckt und ihr Inneres mit Magneten ausgestattet", sagt Purns. Heute ist Marie drei Jahre alt und es ist klar: Ihr Geschenk war der Prototyp für die Bauklötze "Ainstein", die mittlerweile in Serie produziert werden.
Ainstein, nicht Einstein
Auch wenn es logisch erschiene, der große Physiker Einstein stand bei der Namensgebung der Bauklötze nicht Pate. "Die erste Form war ein gleichschenkeliges Prisma, das mich an den Buchstaben A erinnert hat", sagt Purns. Logische Folge sei dann der Name Ainstein gewesen. Seinen Sitz hat Purns' Unternehmen übrigens in einer kleinen Döblinger Souterrain-Gemeindewohnung auf 85 Quadratmetern. Dort wird Stein für Stein händisch zusammengesetzt und in von Purns selbst gebauten Maschinen mittels Ultraschall verschweißt. Bis zu 1.000 Stück am Tag schafft ein Mitarbeiter. Zwei sind das derzeit, Sven Purns ist einer davon. Schrittweise will er das Unternehmen wachsen lassen. Und auch das Angebot an Farben und Formen. Momentan gibt es die Bausteine in Rot, Gelb, Blau, Grün, Schwarz und Weiß. Zu den Prismen, also dreieckigen Formen, und Würfeln kommen aktuell auch flache Steine in zwei Längen dazu. Für jede neue Farbe und Form setzt sich der Unternehmer selbst strenge Richtlinien: "Gerade weil auch kleinere Kinder daran nuckeln, dürfen keinesfalls Schadstoffe enthalten sein, was auch regelmäßig geprüft wird."
In den ersten zehn Monaten seit Bestehen wurden bereits 50.000 Bausteine verkauft. "Bausteine sind das älteste und vermutlich wichtigste Spielzeug in der kindlichen Entwicklung. Sie tragen dazu bei, die Motorik und die Kreativität unserer Kinder zu fördern, auch in einer Zeit des elektronischen Spielzeugs", ist Purns überzeugt. Bald hat seine zweite Tochter Greta ihren ersten Geburtstag. Für sie soll es natürlich auch eine besondere Überraschung geben. "Vielleicht neue, runde Bausteine."
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