Stadt lehnt Lösungen für Radler in Döbling ab
Der Bezirk wollte drei Pläne für Döblinger Radler umsetzen, bewilligt wurde aber keine davon.
Döbling ist – noch – nicht mit einem ausgedehnten Radwegnetz gesegnet. Das ändert sich langsam, und der jüngste Schritt in Richtung Ausbau wurde im Jänner gesetzt. Auf Vorschlag der Radinitiative Döbling wurden in der Bezirksvertretung drei Verbesserungen beschlossen.
Es ging um die Planung einer Radwegverbindung über das sogenannte „Hirschenbergl“, um der stark befahrenen Krottenbachstraße auszuweichen. Weiters um das Radfahren gegen die Einbahn am Döblinger Gürtel beim Ditteshof, um die Heiligenstädter Straße zu umfahren. Außerdem sollte das Befahren der Gehsteige im Haltestellenbereich der Straßenbahnen auf der Döblinger Hauptstraße erlaubt werden. Letzteres ist in Ottakring schon funktionierende Praxis, so können Radler den Schienen ausweichen.
Verboten, zu teuer, zu klein
Alle drei Vorschläge wurden nun von der zuständigen Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) abgelehnt. "Aus verschiedenen, teilweise sehr komplexen Gründen", so Bezirksvize Hannes Trinkl (ÖVP). Beim Hirschenbergl müsste ein komplett neuer Fahrradstreifen entstehen, was nur mit extrem hohen Kosten möglich wäre. "Es ist unserer Ansicht nach keine Bezirkskompetenz, also müsste die Stadt zahlen", sagt Trinkl, im Ressort Vassilakou sieht man das anders.
Am Döblinger Gürtel wiederum machen die links und rechts parkenden Autos und der starke Verkehr aus Sicherheitsgründen das Radfahren gegen die Einbahn unmöglich, sagt die Stadt. Und auch die Haltestellenflächen in Döbling seinen kleiner als jene in Ottakring, also zu klein, um Platz für Radler zu bieten. "Dabei sind gerade bei uns die Schienen so knapp an den Gehsteig verlegt, dass es für Radler extrem gefährlich ist, weil sich die Räder darin verfangen", so Trinkl. Er will aber noch nicht aufgeben: "Vor allem beim Hirschenbergl bleiben wir dran. Da muss eine Lösung gefunden werden!"
Besuch von Blum
"Döbling braucht mehr Radwege, das steht fest", heißt es auch aus dem Büro Vassilakou. Der Bezirk verlange wegen seiner komplexen Anlage – viele schmale, verparkte Gassen, starker Verkehr – kreative Ideen. Martin Blum, der Radfahrbeauftragte der Stadt, wird deshalb mit der Radinitiative Döbling gemeinsam Verbesserungen besprechen. "Da werden sich Möglichkeiten zur Verbesserung und Lösungen auch an anderen Plätzen im Bezirk finden", heißt es.
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