Kahlenberg in Döbling
Telefonzelle am Friedhof für das letzte Gespräch

Gerhard Löcker und das "Blaue Telefon" am Kahlenberger Friedhof. | Foto: privat/z.V.g.
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Am kleinen Kahlenberger Friedhof steht seit Neuestem eine Telefonzelle. Hier geht es nicht um die schnelle Verbindung für Menschen ohne Handy, sondern um unausgesprochene Dinge, die man den liebsten Verstorbenen mitteilen möchte.

WIEN/DÖBLING. Kennst du den Kahlenberger Friedhof? Er gilt als kleinster Friedhof Wiens und liegt am am südlichen Abhang des Kahlenberges. Hier wurde etwa Leopold Ungar, der ehemalige Caritas-Chef, begraben. Aber auch nichtprominente Namen fanden hier ihre letzte Ruhe.

Am Kahlenberger Friedhof sind zahlreiche prominente Namen begraben. Natürlich findet hier aber auch die Nicht-Prominenz die letzte Ruhe. | Foto: Peter Markl
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Seit Kurzem stoßen dort Wandernde, aber natürlich auch trauernde Angehörige auf eine Telefonzelle. Für Letztere ist diese auch gedacht. Denn man kann sie nicht für Ferngespräche oder als Notruf-Zentrale nutzen. Auch wurde keine Telefonleitung quer durch den Friedhof dafür gegraben. Es handelt sich um den Ort für ein letztes Gespräch mit den lieben Verstorbenen.

Ein später Abschied

Was hat es damit auf sich? Gottfried Löcker hatte den Vorschlag zur Installation der Telefonzelle. Er sah eine Sendung im Fernsehen über die Situation im japanischen Fukushima zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami. "Ein Betroffener, Itaro Susuki, installierte in seinem Garten eine alte Telefonzelle. Menschen aus der Gegend, die beim Tsunami Angehörige verloren hatten, kommen zu dieser Telefonzelle, in der ein altes Telefon steht, ohne Anschluss", so Löcker zum Hintergrund.

"Die Menschen kommen und sprechen völlig ungestört in das Telefon, was immer sie den so plötzlich aus ihrem Leben gerissenen Verwandten noch sagen möchten. Botschaften, Abschiede, Bitten, Beratungsgespräche und Danksagungen."

Kurzerhand hat Löcker diese schöne Idee aufgegriffen und sich mit Pater Roman Krekora ausgetauscht, in dessen Zuständigkeitsgebiet der kleine Friedhof liegt. Ein "blaues Telefon" samt Telefonzelle wurde an diesem Ort in Döbling installiert. Angehörige können hier symbolisch von ihren Liebsten Abschied nehmen.

Nicht das letzte Telefon?

"Endlich etwas aussprechen können ist der Sinn und Zweck des ,Blauen Telefons‘. Etwas aussprechen, das seit dem Tod eines geliebten Menschen in einem schlummert und rumort und sich immer wieder ins Bewusstsein drängt", erklärt Löcker. In der kleinen Zelle am Kahlenberger Friedhof liegt außerdem ein Buch. Wer nicht telefonieren möchte, der kann hier auch seine letzten Botschaften eintragen – natürlich ohne Signatur. Es geht nicht darum, wer etwas sagt, sondern was gesagt werden muss. Das der Wunsch nach einer symbolischen, letzten Mitteilung groß ist, zeigen die Eintragungen in das Buch. Beim Durchblättern fällt auf, dass es gut gefüllt ist, so Löcker.

Der kleine Friedhof am Rande Döblings soll nicht der letzte Ort sein, wo ein "Blaues Telefon" installiert ist. | Foto: Peter Markl
  • Der kleine Friedhof am Rande Döblings soll nicht der letzte Ort sein, wo ein "Blaues Telefon" installiert ist.
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Löcker kennt selbst Menschen, die zu früh und plötzlich aus dem Leben gerissen wurden – und weiß daher um die Trauer und den Schmerz der Angehörigen Bescheid. Wenn es nach ihm geht, dann ist das "Blaue Telefon" am Kahlenberger Friedhof nicht das letzte, welches installiert wird. Ein Prospekt mit Infos über den Zweck und die nötigen Requisiten für so eine Telefonzelle soll laut Löcker schon bald herausgegeben werden. Der Einsatzort ist vielfältig: "Es kann in einer Pfarre, in einem Altersheim, in einem Kloster, auf einem Friedhof, in sozialen Einrichtungen jeglicher Art angeboten werden", ist sich Löcker sicher.

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