Garteln für alle: 60 Beete im Hugo-Wolf-Park
Auf Initiative des Döblingers David Ifraimov entsteht bis zum Frühling ein großer Gemeinschaftsgarten.
DÖBLING. Dass Döbling bald einen Gemeinschaftsgarten im Park sein eigen nennen kann, ist einem Ted Talk zu verdanken. Ted Talks, das sind Vorträge zu verschiedenen Themen, die online oft millionenfach angeschaut werden. David Ifraimov ist auf einen gestoßen, in dem Ron Finley davon erzählt, dass er auf dem Grünstreifen vor seinem Haus gemeinsam mit Freiwilligen Gemüse und Obst angepflanzt hat – für alle, denn in dem Viertel von Los Angeles, in dem er zu Hause ist, ist es oft schwer, an frisches Obst und Gemüse zu kommen.
Anders als viele Ted-Talk-Konsumenten war Ifraimov aber am Ende nicht nur ein wenig inspiriert und hat dann weiter im Internet gesurft – nein, er war richtig motiviert von der Idee, Fruchtgärten im urbanen Raum anzupflanzen, und hat sie dann auch gleich in die Tat umgesetzt. So hat er vor etwa eineinhalb Jahren einen kleinen Gemeinschaftsgarten im Gemeindebau Krottenbachstraße 94 ins Leben gerufen.
Garteln im Park
Und weil der so gut läuft, wollte er seine Idee ausweiten, und hat dafür eine Wiese im Hugo-Wolf-Park gefunden, gleich neben dem Gemeindebau in der Rückaufgasse.
"Mittlerweile sind wir eine kleine Gruppe von aktiven Leuten, die sich um das Anlegen kümmert", sagt Ifraimov. Und sie haben schon einiges erledigt: Es wurden Obstbäume angepflanzt und ein kleiner Zaun montiert. "Und bald kommt der Bagger", sagt Ifraimov und grinst. Der Bagger wird Terrassen anlegen, auf denen dann bis zum Frühling 60 Beete entstehen sollen – ganz schön viel Platz zum Garteln. "Wer interessiert an einem Beet ist, soll sich einfach bei uns melden", sagt Ifraimov. "Es wären schon noch einige zu vergeben."
Die Gärtner werden unterstützt vom Stadtgartenamt, das für die Verwaltung des Hugo-Wolf-Parks zuständig ist – auch finanziell. Das Anlegen des Gartens geht natürlich auch ins Geld, zumal schon einiges Opfer von Vandalismus wurde: "Die Zäune wurden umgestoßen, Schilder gestohlen und leider auch die meisten unserer Obstbäume ausgerissen", sagt Ifraimov. Ob es sich um Lust an der Zerstörung handelt oder ob jemand etwas gegen das Projekt hat, weiß er nicht. Aber die Unbekannten machen es nötig, dass der ganze Gartenbereich inklusive Naschsträuchern sowie Spiel- und Blumenwiese eingezäunt werden muss, anstatt allen zur Verfügung zu stehen.
Ein Rückschlag – aber keiner, der Ifraimov und seine Gärtnerkollegen aus der Bahn wirft. Ab der nächsten Saison soll das Pflanzen losgehen. Egal, wie oft die Zäune in der Zwischenzeit wieder aufgestellt werden müssen.
Zur Sache:
Wer sich für ein Beet interessiert, kann unter der E-Mail-Adresse gaerten.fuer.alle@gmail.com mehr erfahren.
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