"Weihnachten ist schon etwas anderes"
Weihnachten ist bekanntlich das Fest der Familie. Wir haben gefragt, wie ein Pfarrer den Heiligen Abend feiert.
DONAUSTADT. Wenn man Pfarrer Marcel Berger von der Pfarre Neu Kagran fragt, was Weihnachten für ihn bedeutet, antwortet er verschmitzt "Arbeit", mit dem Nachsatz "aber eine schöne".
Weihnachten ohne Kirche
In seiner Kindheit war Heiligabend für den Geistlichen ein Fest, an dem alle Familienmitglieder zusammengekommen sind und gemeinsam gefeiert haben - die beinahe typischen Spannungen an Weihnachten inklusive. Kirchliche Rituale waren in der Kindheit von Pfarrer Berger kein Thema, dafür Hausmusik: "Meine Schwester und ich mussten auf unseren Instrumenten spielen – es war grausam und wir waren froh, wenn es vorbei war!"
Perspektivenwechsel
Erst in der Jugend kam Religion auch am Heiligen Abend ins Spiel: "Wir hatten nicht einmal einen Adventkranz. Erst in der Mittelschule habe ich eingeführt, dass wir an Weihnachten aus der Bibel vorlesen." Sein erstes Weihnachtsfest als Priester erlebte Berger 2006 am Rennbahnweg und war vom Perspektivenwechsel gelinde gesagt "überrascht". Traditionell feiert der gebürtige Kärntner seit Jahren zusammen mit seiner Mutter und Schwester den 24. Dezember in Wien. "Es ist sicher nicht einfach, nach der Krippenandacht mit so vielen Kindern in seine Wohnung zurückzukehren, aber ich habe ja meine Familie an meiner Seite, also fühle ich mich nicht allein", meint der sympathische Pfarrer.
Etwas ganz Besonderes
Auf die Frage, was er am Heiligen Abend speziell mag, antwortet der 60-Jährige: "Egal, wie stressig es ist, in der Zeit rund um Weihnachten selbst herrscht eine ganz besondere Atmosphäre und die Menschen denken mehr aneinander und auch an Ärmere. Das ist schön." Wer mit Pfarrer Berger zusammen in Neu-Kagran Weihnachten feiern möchte, hat am 24. bei der Andacht mit Krippenspiel um 17 Uhr sowie der Christmette um 22 Uhr die Gelegenheit.
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