25er: Unfall in der Bim
Eine Notbremsung bescherte H. Doleschal Blessuren. Die Wiener Linien bestreiten den Vorfall.
DONAUSTADT (Brand). Ein Zwischenfall am 7.12.2012 in der Straßenbahnlinie 25 hatte für Herbert Doleschal weitreichende Folgen: Der Donaustädter war um etwa 11.30 Uhr in Richtung Aspern unterwegs, als ihn auf der Höhe der Hardeggasse eine unerwartete Bremsung der Bim aus dem Gleichgewicht brachte.
Doleschal wurde heftig gegen die Sitzreihen und anschließend zu Boden geschleudert. Ein Mann und eine Frau griffen helfend ein und boten an, die Rettung zu verständigen, was Doleschal jedoch ablehnte. Erst zu Hause wurden die Schmerzen dann so schlimm, dass er das SMZ Ost aufsuchte. Die Diagnose: Prellungen an Kopf, Wirbelsäule und im Brustbereich. Die Auswirkungen habe Doleschal bis vor wenigen Wochen noch deutlich gespürt. „Der nicht mehr stornierbare Türkeiurlaub im Jänner war der schlimmste meines Lebens“, so der Pensionist.
Der Knackpunkt: Nachdem Herbert Doleschal den Vorfall bei den Wiener Linien und deren Haftpflichtversicherer gemeldet hatte, teilte ihm die Wiener Städtische Versicherung mit, dass es die Notbremsung gar nicht gegeben habe. Zwar wurde schnell eine Kulanzlösung angeboten, trotzdem ist Doleschal aber nicht zufrieden: „Ich verlange eine Richtigstellung, da geht es mir ums Prinzip. Außerdem möchte ich mich bei den Helfern bedanken.“
Anna Maria Reich, Pressesprecherin der Wiener Linien, bedauert die Situation. Ihr seien jedoch die Hände gebunden: „An dem Tag gab es auf der Linie 25 einige Störungen. Eine Notbremsung hat aber laut unseren Daten und Aussage des Straßenbahnfahrers nicht stattgefunden.“ Für den Fall, dass sich Zeugen melden, kündigt sie jedoch eine erneute Untersuchung an.
Augenzeugen gesucht
Falls Sie diesen Zwischenfall beobachtet haben, bitten wir Sie, sich an donaustadt.red@bezirkszeitung.at zu wenden. Wenn Ihnen ebenfalls etwas auf der Seele brennt, schreiben Sie auf www.mein bezirk.at/nicht-egal, was wir für Sie anpacken sollen! Wichtig: Tippen Sie bei Ihrem Beitrag in die Schlagwortzeile "nicht egal" ein.
ZUR SACHE
Drei Tipps für den Notfall:
So verhalten Sie sich im Schadensfall in den öffentlichen Verkehrsmitteln richtig.
• Sich bemerkbar machen: Die meisten Straßenbahnen sind für diesen Fall mit einem Notknopf ausgestattet. Den Fahrer gegebenenfalls auf den Vorfall aufmerksam machen.
• Hilfe annehmen: Im Schockzustand realisieren Verletzte oft nicht den Ernst der Lage. Vorsicht ist jedenfalls besser als Nachsicht.
• Umstände merken: Für eine Schadensmeldung sind Ort, Zeitpunkt und Linienbezeichnung wichtig.
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