SMZ-Ost: Über 20.000 Unterschriften für die Augenambulanz in der Donaustadt
Eine Bürgerinitiative feiert großen Erfolg gegen die geplante Schließung der Augenambulanz.
DONAUSTADT. „Es sind diese Menschen und noch viel mehr Betroffene, für die es sich zu kämpfen lohnt“, sagt die Initiatorin der überparteilichen Bürgerinitiative, Ruth Hufnagl. Sollte die Augenambulanz des SMZ-Ost, wie im Spitalskonzept 2030 geplant, in die Rudolfstiftung abwandern, wäre das für viele eine Katastrophe.
Sehbehinderte oder ältere Menschen auf den langen Weg in den 3. Bezirk zu schicken, sei unverantwortlich. „Die meisten Patienten können sich als Alternative keine nähere private medizinische Versorgung leisten“, so Hufnagl. Schon deshalb sei für sie die Konzentration am Standort SMZ-Ost nach wie vor die beste aller Möglichkeiten. Auch ein Ausweichen auf die Augenfachärzte im 21. und 22. Bezirk sei keine Lösung.
Sieben Ärzte für 25.753 Patienten
Im Schnitt betreut ein Augenarzt in Wien bis zu 20.000 Patienten im Jahr. Im 21. Bezirk gibt es fünf Augenfachärzte für 31.197 Patienten, im 22. Bezirk sieben für 25.753 Patienten pro Jahr. Rund 25.000 Patienten, mehr als die Hälfte davon in Langzeitbehandlung, werden jährlich in der Augenabteilung im SMZ-Ost medizinisch versorgt. „Wie sollen die paar Fachärzte diese Patientenmenge nach der Schließung bewältigen? Das kann sich nicht ausgehen!“
Gesundheitssprecher Stefan Gara von den Neos gibt darüber hinaus zu bedenken: „Das SMZ-Ost ist auch ein Unfallspital. Mit Unfällen sind oft Verbrennungen und andere Augenverletzungen verbunden. Man kann doch keine gut funktionierende Struktur einfach zerschlagen. Das ist eine klassische Fehlplanung. Hier wurden weder Patientenmeinungen, noch die Erfahrungen des Spitalpersonals in den bisherigen Entscheidungsprozess einbezogen.“
Gesprächsprozess läuft
Derzeit ist die ärztliche Versorgung der Patienten in der Augenambulanz des SMZ-Ost noch sichergestellt. Für wie lange, steht nicht fest. „Ende 2016 hat ein erstes Gespräch mit der damaligen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) stattgefunden. Ein guter Termin, lange und konstruktiv“, sagt Hufnagl. Sie hat damals zugesagt, bis zum endgültigen Ergebnis der Gespräche Stillschweigen zu wahren. „Es gab dann eine kurze Verzögerung nach Wehselys Abschied aus dem Rathaus.“ Kürzlich habe auch die neue Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) ihr Interesse und ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ein baldiger Termin sei in Aussicht.
Inzwischen hat Hufnagl auch einen Gesprächsprozess mit dem KAV (Krankenanstaltenverbund) gestartet. Ein nächster Termin findet dort am 3. März statt. Es sei wichtig, dass der KAV seine Angestellten an Bord hole und sie befrage, was es braucht. Denn diese hätten das nötige Wissen, das in ein neues Spitalskonzept einfließen sollte. „Ich kann sagen, wir sind auf einem ganz guten Weg. Auch im Rathaus wurden die Zeichen erkannt. Für mich steht jedenfalls fest: Welche Lösung auch kommt, sie muss top sein. Menschlich, von hoher Qualität und für jeden Betroffenen jederzeit verfügbar", erklärt Ruth Hufnagl abschließend.
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