Gärtnerei Ganger
Traditionsgärtnerei bangt um ihr Gemüsefeld
Die Traditionsgärtnerei Ganger fürchtet, dass ihre Gemüsefelder zukünftig von Wohnbauten umgeben sind.
WIEN/DONAUSTADT. Für mediale Aufmerksamkeit sorgte die Gärtnerei Ganger. Diese hat ihren Sitz in der Aspernstraße 15-21 und versorgt neben Donaustädtern auch weitere Wiener mit frischem Gemüse und bunten Pflanzen. Insgesamt gehört dem Traditionsunternehmen, welches in fünfter Generation geführt wird, vier Hektar Anbaufläche.
Die Flächen auf der linken und der rechten Seite wurden von der Stadt Wien verpachtet, dieser wurde aber jetzt an den Wiener Wohnfonds übergeben. Sie sind der neue Eigentümer. "Wir haben durch Zufall darüber erfahren", erinnert sich Marianne Ganger. Die Gärtnerei befürchtet jetzt, dass "statt wertvollen Gärtnerboden weitere Wohnbauten und somit permanente Bodenversiegelung geplant sind".
Erfolgreiche Petition
Für die Gärtnerei war der Eigentümerwechsel Grund genug eine Petition zum Erhalt der Gemüsefelder zu starten. "In elf Stunden hatten wir bereits über 500 Unterschriften zusammen", freut sich Marianne Ganger über den regen Zuspruch. Einer der Unterstützer ist sogar Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ).
"Laut meinen Informationen hat der Wohnfonds der Gärtnerei Ganger einen Tausch der Flächen angeboten, was diese nicht wollte und somit dort bleiben kann. Es gibt keine Absicht, der Gärtnerei die Flächen wegzunehmen", erklärt Nevrivy. Die 500 Unterschriften wurden erreicht, somit wird das Ganze im Petitionsausschuss behandelt. Das hält aber Stammkunden nicht davon ab, auch weiterhin die Petition vor Ort zu unterschreiben.
Konzept für das Hausfeld
Die Stadt Wien hat per Gemeinderatsbeschluss im Jänner 2021 die beiden Flächen zur Verfügung gestellt. Diese wurden dem Wiener Wohnfonds übertragen. "Im Juni 2021 fand ein erstes Gespräch mit der Familie Ganger statt, mit dem Ziel die grundsätzliche Bereitschaft zu einem Grundstückstausch am Standort auszuloten, um neben der Gärtnerei auch leistbares Wohnen zu ermöglichen", heißt es vom Wiener Wohnfonds.
Entstehen dort Wohnungen, werden diese unter Voraussetzung der Stadtentwicklung realisiert. "Wir sind der Meinung, dass beides funktionieren kann, also der Betrieb in der Größenordnung und sollte es zu einem Wohnbau kommen", heißt es ergänzend. Doch die Gärtnerei soll auch laut Wiener Wohnfonds vor Ort bleiben.
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