Pizza schupfen für Anfänger
Aufgrund des anhaltenden trüben Wetters in Wien ist für mich klar: Diesmal geht's nach Bella Italia!
Nachdem ich bereits als Affenkönigin Kattas pflegen und in der Rolle des Christkinds Wünsche erfüllen konnte, habe ich bei meiner aktuellen Mission für "Chef, wie geht das?" nur eines im Sinn: Essen! Und weil das Koch-Gen meines Papas leider nicht an mich vererbt wurde, will ich mein Glück mit etwas "Einfachem" versuchen – Pizza! Was kann schließlich schon dabei sein, ein Teiglaberl in die Luft zu schmeißen? Wenn ich mich da mal nicht irre ...
Wow, ist das heiß!
Der Schauplatz des Geschehens ist das Restaurant Valentinos im 14. Bezirk, wo mich die Restaurantleiterin Jolanda freundlich willkommen heißt. Nur dieses eigenartige Lächeln, als ich ihr erzähle, dass ich mich als Pizzabäcker versuchen möchte, macht mich stutzig. Kann man Anti-Kochbegabung riechen? Für solche Gedanken bleibt keine Zeit, denn schon bald lande ich in der Küche mit direktem Blick auf den Pizzaofen und meinen heutigen Chef Dennis. Mein erster Gedanke: "Heiß!" Damit meine ich natürlich den Ofen.
Die erste Anordnung von meinem Boss lautet: "Kappe auf und Schürze umbinden!" Ich sehe damit aus wie eine Mischung aus Feinkostverkäuferin und bz-Promoterin, lasse mich davon jedoch nicht entmutigen und folge gespannt den Anweisungen von Dennis. Dankenswerterweise hat er bereits den Teig hergestellt und portioniert. Ich muss ihn nur noch von einer Halbkugel in eine ansehnliche Pizzaform verwandeln. Habe ich "nur" gesagt? Schon beim Formen auf der Küchenplatte verzieht sich der Teig in alle Richtungen und bleibt dabei mysteriöserweise immer genau gleich groß. Mein Chef muss mir helfen – und formt in ca. fünf Sekunden eine perfekte Pizza.
Kür in der Luft
Jetzt kann mich nur noch die Kür beim Teig-in-die-Luft-wirbeln vor einer Blamage retten. Hände flach halten, Handflächen nach unten, Pizzateig rauf uns los geht's! Ich erspare den Lesern an dieser Stelle die peinlichen Details meiner Vorstellung (es gibt ja noch das Video). Am Ende zählt wie immer das Ergebnis und das landet mit Tomatenauce, Spinat und kleinen Tomaten darauf tatsächlich irgendwann im Ofen. Was mir leider niemand verraten hat: So ein Ofen ist heiß und die dazugehörige Pizzaschaufel wird es auch. Aua!
Nach eineinhalb Minuten im mit Holz geheizten Pizzaofen ist mein erstes Kunstwerk fertig – und es kann sich überraschenderweise sehen lassen. Ob es auch essbar ist, entscheidet Franz Bruckner, der Besitzer von Valentinos, der noch etwas skeptisch den ersten Biss nimmt. Es schmeckt ihm tatsächlich! Ich freue mich zwar darüber, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass aus einer Karriere als weiblicher Pietro Pizzi mit Sicherheit nichts wird. Das bin ich der italienischen Küche schuldig!
Fazit
Von wegen "Teiglaberl schupfen ist so einfach"! Um eine Pizza gekonnt in wenigen Minuten zu formen, braucht es viel Übung und Fingerspitzengefühl. Noch dazu muss man stressresistent sein und den Überblick behalten, wenn mehrere Bestellungen auf einmal eintrudeln. Ganz zu schweigen vom heißen Pizzaofen, der die Küche im Sommer in eine Sauna verwandelt. Ich für meinen Teil komme sehr gerne wieder ins Valentinos – allerdings nur noch als Gast.
Spaß: ***
Stress: ***
Geschmack: ****
Gewinnen Sie ein Abendessen
Zu gewinnen gibt es diesmal ein Abendessen inklusive Getränke für zwei Personen im Restaurant Valentinos. Gewinnfrage: Wie oft verwendet Conny Sellner bei ihrem Einsatz das Wort "Spaß"?
Richtige Antwort bitte an bz-gewinn@bezirkszeitung.at
Der Gewinner wird schriftlich verständigt. Viel Glück!
Hier gibt's das Video zu sehen:
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