Nachnutzung
BFI Wien übernimmt Stellantis-Lehrwerkstatt in Aspern
Wie schon länger bekannt, muss das Stellantis-Werk in Aspern mit Juli schließen. Gute Nachrichten gibt es aber für die Lehrwerkstätte. Diese wird vom BFI Wien übernommen.
WIEN/DONAUSTADT. Einst war das ehemalige Opel-Werk ein Vorzeigeprojekt der zweiten Republik. Wie im vergangenen Sommer bekannt wurde, muss der heutige Betreiber des Werks, die Stellantis-Gruppe, aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Bereits damals hieß es seitens der Stadt Wien, dass man für die mehr als 340 Mitarbeitenden sorgen werde.
Jetzt scheint eine erste Lösung gefunden zu sein. Wie das BFI Wien am Montag per Aussendung mitteilte, hat man die ehemalige Lehrwerkstätte übernommen. Künftig sollen in Aspern mehr als hundert Jugendliche im Zuge der überbetrieblichen Lehrausbildung zu Mechatronikerinnen und Mechatronikern ausgebildet und bis zur Lehrabschlussprüfung begleitet werden.
Großer Bedarf an Fachkräften
Die Nutzung der ehemaligen Stellantis-Lehrwerkstätten sei nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit – mit den Lehrwerkstätten wurde auch ein Teil des Maschinenfuhrparks übernommen. Eine Win-win-Situation, wie es seitens des BFI Wien heißt.
"Es ist gemeinsam gelungen, eine überaus stimmige Nachnutzung für die hervorragende Ausbildungsinfrastruktur in den Lehrwerkstätten des Opel-Werks sicherzustellen", so Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer BFI Wien. "Unsere Lehrlinge profitieren von einer modernen Ausbildungsstätte, in der sie gezielt auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet werden können", so Lackinger weiter.
Die Überbetriebliche Lehre, finanziert aus Mitteln von AMS Wien und waff, sieht AMS Wien-Chef Winfried Göschl als wichtigen Puzzlestein im Kampf gegen die Klimakrise: "Es gibt einen großen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften, die PV-Anlagen installieren, Wärmepumpen anschließen, Häuser technisch neu ausstatten können. Und mit dieser Überbetrieblichen Ausbildung wird ein weiterer Schritt gesetzt, um diese Nachfrage zu stillen".
Auch wenn Stellantis von Aspern abzieht, so sei die Übergabe an die Lehrlinge die Erfüllung eines Versprechens, heißt es vom Konzern: "Wir bekennen uns klar zu unserer Verantwortung für den Standort und wollen unseren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung dieses herausragenden Industrieareals in Wien leisten. Die Kooperation mit dem BFI ist der erste Baustein für eine rasche Revitalisierung des Areals und Stellantis möchte die Ansiedlung neuer Aktivitäten in diesem Teil der Seestadt Aspern weiter unterstützen."
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