5 Minuten Wien: Donaustadt – in Wien angekommen
WIEN. Ich liebe Wien, es ist ja wirklich die lebenswerteste Stadt – wie eine Umfrage kürzlich ergeben hat. Und mitten in Wien angekommen ist auch die Donaustadt, in der ich seit einiger Zeit lebe. Während ich früher meinte, Transdanubien gehöre nicht mehr zu Wien, hat die Realität meine Ansicht schon eingeholt.
Die Öffis fahren hier so toll wie in der Innenstadt. Und auch die Preise in den Beisln haben das Niveau der City schon einge- und teilweise überholt. So wirklich in Wien fühle ich mich dann auch, wenn der Kellner mit seinem rustikalen Western-Charme zehn Minuten vor der Sperrstunde meint: "Ham geh’ hast’s, olle auße do." Schon ist mein Heimweh nach Favoriten gestillt und ich fühle mich so richtig wohl.
Auch in den Arztpraxen fühlt man sich mit Wiener Charme wohlig umsorgt. "Neue Patienten? Nein, wir sind bereits voll", schüttelten zwei Sprechstundenhilfen den Kopf über mein Begehr nach einem Arztbesuch. Doch bei der dritten hatte ich Glück: Nach einer Stunde In-der-Schlange-Warten erreichte ich die Praxis: "Auch für eine Krankschreibung müssen Patienten mit mindestens ein bis zwei Stunden Wartezeit rechnen", so eine Tafel. Hier fühle ich mich richtig wohl – wie in den 1970ern, als ich mit meiner Oma zum letzten Mal so lange am Gang auf einen Arztbesuch warten musste.
Da kann Favoriten natürlich nicht mithalten. Wegen Zahnschmerzen meiner Frau wollte ich telefonisch einen Termin vereinbaren: In einer halben Stunde könne sie kommen, die Wartezeit war fünf Minuten. Kein Herumgranteln mit den anderen. Da sehne ich mich zurück zum echten Wiener Charme.
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