Drei Ärztinnen für die Donaustadt: Frauenpower im neuen Primärversorgungszentrum
Pünktlich zu Schulbeginn eröffnet das Primary Health Center Donaustadt kommenden Montag den zweiten Standort in Wien. Primäres Ziel: Entlastung des benachbarten SMZ-Ost.
DONAUSTADT. "Gut Ding braucht Weile". Unter dieses Motto könnte man die Eröffnung des neuen Primary Health Centers (PHC) in der Zschockkegasse 140 stellen. Mit ca. zwei Jahren Verspätung ordinieren hier ab Montag, den 4. September, die drei Allgemeinmedizinerinnen Regina Ewald, Ursula Pichler-Neu und Ida Kubik. Alle drei verfügen bereits über jahrelange Erfahrung in der hausärztlichen Versorgung ebenso wie im Notfallmanagement.
Das Ziel des neuen Primärversorgungszentrums in der Donaustadt ist eine Entlastung des SMZ-Ost, das sich direkt gegenüber befindet und mit dem eine enge Kooperation besteht. Zusätzlich zu den Allgemeinmedizinerinnen sind noch eine diplomierte Krankenschwester, eine Psychotherapeutin sowie eine Diätologin vor Ort.
Entlastung des SMZ-Ost
"Die Vernetzung mit lokalen Kollegen sowie die qualitativ hochwertige, umfassende und wohnortnahe medizinische Betreuung der Menschen bildet den Schwerpunkt unserer Arbeit" so Regina Ewald bei der Pressekonferenz in den neuen und modernen Räumlichkeiten im Dachgeschoß. Schwerpunkt im neuen Zentrum ist unter anderem die Versorgung chronisch Kranker und Diabetiker. "Wir sehen uns als Hausärzte und damit erste Ansprechpartner für unsere Patienten und möchten diese durch den Dschungel der Medizin lotsen." Wichtig sei dabei, dass damit den Hausärzten in der Umgebung keine Patienten weggenommen werden würden, wie bereits die Erfahrung aus Mariahilf zeigen würden. Vielmehr sollen damit die Ambulanzen des Donauspitals entlastet werden.
Die Vorteile derartiger Primärversorgungszentren, von denen es mit Standorten in Enns, Mariahilf und nun Donaustadt insgesamt österreichweit erst drei gibt, sind kürzere Wartezeiten, längere Öffnungszeiten sowie eine bessere Erreichbarkeit. Im Fall des PHC Donaustadt besteht eine direkte Anbindung an U-Bahn und Straßenbahn, außerdem gibt es eine Park&Ride Anlage in unmittelbarer Nähe. Die Ordinationszeiten betragen 50 Stunden pro Woche, 52 Wochen im Jahr, wobei jeder Patient selbst entscheiden kann, von welcher der drei Ärztinnen er behandelt werden möchte.
Längere Ordinationszeiten
Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner betonte im Rahmen der Pressekonferenz zur Eröffnung die guten Erfolge, die bereits mit dem PHC Mariahilf, das seit zwei Jahren besteht, erzielt werden konnten und zeigte sich optimistisch, dass auch das Versorgungszentrum beim SMZ-Ost viele Patienten anlocken wird. Das optimistische Ziel sei die Eröffnung von 75 neuen PHC bis zum Jahr 2021 österreichweit.
Die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, Ingrid Reischl, die selbst in der Donaustadt wohnt, meinte zum neuen Primärversorgungszentrum: "Eine Neuigkeit ist, dass es sich hier nicht um einen Zusammenschluss bestehender Vertragspartner handelt, sondern die drei Ärztinnen ein ganz neues Team mit einem völlig neuen Patiententstock bilden. Die Mindestordinationszeit von 50 Stunden pro Woche gewährleistet dabei eine qualifizierte Versorgung von Patienten, die sonst eventuell das SMZ-Ost aufsuchen würden."
Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger: "Der Ausbau der Allgemeinmedizin, unter anderem durch die Eröffnung derartiger Zentren, ist ein wichtiger Baustein der Gesundheitsreform mit dem wesentlichen Vorteil, dass dadurch andere Systeme entlastet und eine optimale gesundheitliche Versorgung der Wiener gewährleistet wird."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.