Sperre in der Saltenstraße als Schikane für Bauern
Landwirt Christian Kisling ist verärgert: Die Straßensperre in der Saltenstraße blockiert nicht nur die direkte Zufahrt zu seinen Feldern und zum Lobauparkplatz – ignorante Autofahrer nutzen seine Felder auch als Abkürzung und Schleichweg.
DONAUSTADT. Wenn der Asperner Christian Kisling, vielen bekannt als Drummer der Band Wiener Wahnsinn, neben seinen Feldern steht, merkt man ihm den Ärger an. Grund dafür: Tiefe Fahrspuren auf einer geschätzten Fläche von 300 Quadratmetern quer durch seinen Grund. Diese stammen von Ausweichmanövern von Autofahrern, die die bestehende Sperre der Saltenstraße auf diese Weise umfahren, um sich einen Umweg zu ersparen.
"Natürlich ärgern mich die Fahrspuren quer durch meine Felder, aber vor allem habe ich kein Verständnis für die Sperre der Saltenstraße an sich. Die ist meiner Meinung nach völlig sinnlos."
Konkret ist mit der Sperre das Teilstück der Saltenstraße zwischen Dumreichergasse und Grohmannstraße gemeint. Im Juli 2017 wurde die Sperre im Zug des Maßnahmenpakets für das Lobauvorland mittels Betonklötzen errichtet. Mittlerweile stehen hier Poller, für die die Landwirte einen Schlüssel erhalten sollten. "Wir sollten die Schlüssel im Frühling bekommen, aber bis jetzt ist nichts passiert. Und selbst wenn wir die Poller zur Durchfahrt aufsperren und umlegen können, löst das nicht das Problem", so Kisling.
Autofahrer ignorieren Sperre
Das eigentliche Problem sei nämlich die Straßensperre an sich, die ausschließlich neben Feldern verläuft. Ein zusätzliches Fahrverbot, das seit Kurzem durch Schilder bei beiden Sperren signalisiert wird, leitet den Verkehr jetzt direkt durch die Dumreichergasse. Für Kisling und Michael Niedermayer von der Wiener Landwirtschaftskammer eine Aktion, die nur Ärger bringt. "Wir wurden von der Sperre erst bei der Verkehrsverhandlung im Juni 2017 informiert, aber da war sie schon beschlossene Sache.
Die Poller versperren jetzt seit Juli 2017 die direkte Zufahrt zu den Feldern und zum Lobauparkplatz", so Niedermayer. Dass sich einzelne Autos jedoch weder von Pollern noch vom Fahrverbot abschrecken lassen, beweist ein Lokalaugenschein, bei dem ein Lkw quer durch Kislings Feld fährt. "Mir wurde geraten, dass ich mich selbst herstelle und jeden anzeige, der das macht. Aber dann sind wir Bauern wieder die Bösen– also mache ich das nicht."
Aufhebung ist kein Thema
Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy meint zur Sperre: „Unabhängig davon, wie man über diese Maßnahmen denkt, erachte ich es als ungeheuerlich, wie ignorant manche Autofahrer sein können, und diese Stelle umfahren. Ich habe mehrfach klar gesagt, dass ich kein Freund dieser Maßnahmen bin, stehe aber zu dieser Kompromisslösung, die für viele Bewohner Vorteile gebracht hat. Ein Aufheben der Sperre der Saltenstraße kommt für mich nicht infrage."
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