Vogelverhalten im Winter
Weniger Vögel in burgenländischen Gärten
Schon zum 14. Mal kam es zur österreichweiten Wintervogelzählung, bei der Naturbegeisterte, gesichtete Wintervögel in ihren Gärten zählen. TeilnehmerInnen des Projekts "Stunde der Wintervögel 2023", übermittelten ihre Zählergebnisse an die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich.
BURGENLAND. Bei der österreichweiten Zählung war der Haussperling bzw. Hausspatz der häufigste im Siedlungsraum anwesende Wintervogel und verwies den Vorjahressieger die Kohlmeise und den Feldspatz auf die Plätze zwei und drei. Im Schnitt wurden heuer rund 26 Vögel pro Garten gemeldet, was deutlich unter dem Schnitt der vergangenen drei Jahre (30 Vögel) und dem Vorjahreswert (31 Vögel pro Garten) lag. Der "falsche Frühling" zu Jahresbeginn dürfte für dieses veränderte Vogelverhalten im Winter verantwortlich gewesen sein.
"Aufgrund der Klimaerwärmung häufen sich in den letzten zehn Jahren derartige Mastjahre. Aus unserer inzwischen 14-jährigen Datenreihe lässt sich auslesen, dass ein starker Zusammenhang zwischen Winterhärte und Anzahl der Vögel im Siedlungsraum besteht. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Vögel bei milder Witterung vermehrt im Wald bleiben und weniger in die Siedlungen einfliegen", so Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife.
Weniger Vögel in burgenländischen Gärten
Insgesamt waren es 1.221 Burgenländer:innen, die aus ihren Gärten ein Drittel wenigerVögel pro Garten als im Vorjahr meldeten. Das ist jedoch zehn Prozent mehr als der Österreichdurchschnitt. Auch im Burgenland waren die Haussperlinge mit einer durchschnittlichen Truppgröße von rund sechs Individuen die häufigsten Wintervögel der Siedlungsräume. Auf Platz 2 die Feldsperlinge. Die Kohlmeisen auf Platz 3 mit einem deutlichen Minus von knapp 40 Prozent pro Garten (minus 36,7%). Die meisten Vögel hielten sich am Zählwochenende eher außerhalb der Städte und Dörfer auf. Da ausreichend natürliche Nahrung vorhanden war, waren sie witterungsbedingte Selbstversorger. Wichtige Nahrungsbäume wie beispielsweise Fichten und Buchen bildeten im vergangenen Herbst erneut besonders viele Früchte, die zu Jahresbeginn weder von Eis oder Schnee bedeckt waren. Ein geringerer Zuzug der Vögel aus dem Norden oder Nordosten Europas aufgrund milderer Winter, wie auch eine mögliche bessere Nahrungsverfügbarkeit ebendort, führen zu einem Rückgang der Wintervögel im burgenländischen Garten.
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