100 Jahre Burgenland
Wie Eisenstadt vor 100 Jahren war

Alte Ansichten: das Rathaus in der Fußgängerzone auf einer Postkarte, datiert mit dem Jahr 1924 | Foto: Archiv Krizsanits
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  • Alte Ansichten: das Rathaus in der Fußgängerzone auf einer Postkarte, datiert mit dem Jahr 1924
  • Foto: Archiv Krizsanits
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Anlässlich 100 Jahre Burgenland wollen die Bezirksblätter ein Bild der Landeshauptstadt von damals geben

EISENSTADT. Eines vorweg – Landeshauptstadt des Burgenlands war Eisenstadt vor hundert Jahren noch nicht. Erst 1925 wurde es zum "Sitz der Landesregierung" bestimmt.
Viele Eindrücke der Stadt zur damaligen Zeit bietet der Bildband „Eisenstadt: Blitzlichter zur Geschichte 1900 bis 1945“ von Brigitte Krizsanits. „Das damalige Eisenstadt – die Freistadt – umfasste etwa 200 Häuser innerhalb der Stadtmauern, wo sich das Stadtleben ereignet hat. Außerhalb der Stadt lagen die fünf Gemeinden Schlossgrund, Unterberg, Oberberg, Kleinhöflein und St. Georgen, die erst später eingemeindet wurden, die Grenzen waren teilweise ineinander verwoben“, erklärt die Historikerin, dass die Freistadt damals keine 3.000 Einwohner zählte. „In den Stadthäusern lebten damals neben den Besitzerfamilien auch Knechte und Inwohner, die man heute vielleicht als Mieter bezeichnen würde“, führt Krizsanits aus.

Landwirtschaftlich geprägt

Über ein Drittel der Menschen verdiente damals in Gewerbe und Industrie den Lebensunterhalt. „Am Areal der Osterwiese gab es mit der Eisenstädter Elektrizitätswerke AG den Vorläufer der Energie Burgenland, auch in einer Lederfabrik waren viele Menschen beschäftigt. Richtige Großbetriebe gab es jedoch nicht“, so Krizsanits. Rund ein Fünftel der Bevölkerung war in der Land- und Forstwirtschaft tätig. „Bis in die 50er-Jahre wurde das Vieh täglich auf die Halt im Bereich der heutigen Ruster Straße getrieben, bis in die 80er-Jahre lag im Herbst auch der Geruch von gärendem Wein in der Luft. Fast jedes Haus hatte einen Weinkeller", erinnert sich Krizsanits und führt aus: „Zu den Stadthäusern gehörten einst auch Weingärten, Wälder, Krautäcker und Felder. Diese wurden noch lange genutzt.“

Stadt war Zentrum

Aufgrund des Marktrechts kamen Händler und Handwerker von überall, um ihre Waren in der Stadt anzubieten. Auf den Märkten in der heutigen Fußgängerzone durften auch Kleinhöfleiner und St. Georgener ihre Waren verkaufen – damals war ganz klar aufgeteilt, welcher Stadtteil seine Waren wo anbieten durfte. „Das ganze Wirtschaftsleben hat sich in der Innenstadt abgespielt – das ist eigentlich etwas traurig im Vergleich zu heute“, so Krizsanits.

Rodeln in der Pfarrgasse

Stolz waren die Städter auf das Katzenkopfpflaster auf den Straßen, dieses verhinderte Matsch bei Regen jedoch kaum. Autos gab es – wenn überhaupt, dann nicht viele. „In der Pfarrgasse wurde im Winter gerodelt, dann hat die Stadt den Kindern gehört“, zeichnet die Historikerin ein romantisches Bild.

Status als Hauptstadt

Zu größeren Veränderungen kam es erst, als Eisenstadt unter der treibenden Kraft von Bgm. Necesany und später Koller zur Landeshauptstadt wurde. Seitens Esterhazy wurde die Schaffung von Infrastruktur gefördert, mit dem Einzug der Beamten startete auch der große Wohnbau. Zu dieser Zeit entstand unter anderem das Wohnhaus in der Bahnstraße, dessen Verkauf unlängst beschlossen wurde.

Modernisierung setzt ein
Als Landeshauptstadt setzte auch die Modernisierung ein – schließlich musste den vielen Beamten auch etwas geboten werden, um in Eisenstadt zu arbeiten. „Um 1930 erhielt die Stadt eine moderne Wasserleitungs- und Kanalisationsanlage. Davor gab es zwar Hausbrunnen, aber der Großteil des Wassers wurde von den öffentlichen Brunnen geholt, von denen viele noch heute das Stadtbild prägen. Das waren damals die Kommunikationsplätze.“

Alte Ansichten: das Rathaus in der Fußgängerzone auf einer Postkarte, datiert mit dem Jahr 1924 | Foto: Archiv Krizsanits
Einblicke in das Eisenstadt vor hundert Jahren gibt das Werk „Blitzlichter zur Geschichte 1900 bis 1945“ von Brigitte Krizsanits | Foto: Archiv Krizsanits
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