Geldkuvert & Niessl: Aussage gegen Aussage

- Für LH Hans Niessl sind die Vorwürfe „Rufmord auf Raten“.
- hochgeladen von Christian Uchann
Der Zeuge der vermeintlichen Geldkuvert-Übergabe an LH Hans Niessl ist nun aus seiner Anonymität getreten: Es handelt sich um Andreas Wecht, den früheren Vorstandssprecher der Tiroler Swarco Holding und der Tiroler Sparkasse.
Zeuge bleibt bei seiner Aussage
In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“ bekräftigt er seine Aussage: „Niessl war zu Besuch in Wattens und hat 10.000 Euro von Swarovski erhalten“, sagt Wecht, der jedoch den genauen Zeitpunkt der Übergabe nicht bestimmen kann.
Wecht kann sich allerdings erinnern, dass Niessl bei einer für ihn arrangierten multimedialen Präsentation des Verkehrstechnik-Konzerns beigewohnt hat. Neben Niessl sollen er selbst, Manfred Swarovski und der Marketingverantwortliche Richard Neumann anwesend gewesen sein. Neumann hat aber bereits vergangene Woche die Vorwürfe als „haltlos und aus der Luft gegriffen“ bezeichnet. Niessl sei nicht bei Swarco gewesen.
Ehrenerklärung für Niessl
Über den genauen Vorgang der Geldübergabe meint Wecht im profil: „Ich habe das Geld übergeben, ich glaube an den Manfred, es könnte aber auch Niessl direkt gewesen sein, die beiden waren allein. Die Tür war wieder zu und ich war weg."
In einem Interview mit dem ORF Burgenland ergänzt Wecht: „Ich halte den Landeshauptmann nicht für bestechlich, ich gebe für ihn eine Ehrenerklärung ab. Ich glaube nicht, dass das mit Korruption zu tun hat, vielleicht wurde da eine Spende vergessen.“
Zeuge ist FPÖ-Mitglied
Was nun auch bekannt wurde: Wecht bis Mitglied der FPÖ-Bezirksparteileitung „Innsbruck-Land“. Für Niessl ist deshalb klar: „Wir werden die Sachverhaltsdarstellung unverzüglich auf den Tiroler FPÖ-Funktionär ausweiten.“
Die SPÖ spricht von einer „Lügengeschichte eines FPÖ-Funktionärs“.
SPÖ: „Zeuge hat sich noch tiefer in Widersprüche verstrickt“
SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich: „Statt die bisherigen Fragezeichen aufzuklären, hat sich der vermeintliche Zeuge noch tiefer in Widersprüche verstrickt.“
Die SWARCO AG und Manfred Swarovski stellen in einer Aussendung klar, dass die
in der Zeitschrift „profil" veröffentlichten Behauptungen zu einer angeblichen Geldkuvertübergabe an den burgenländischen Landeshauptmann vollkommen haltlos sind und jeder Grundlage entbehren: Im angegebenen Zeitraum war der burgenländische Landeshauptmann nicht am Sitz der SWARCO AG in Wattens. Es erfolgten nachweislich keine Geldabhebungen in der behaupteten Weise bzw. Höhe, weder von Firmen- noch Privatkonten, und es gab in der Folge selbstverständlich auch keine Geldübergabe.
Ob zusätzliche Klagsschritte seitens SWARCO bzw. Manfred Swarovski eingeleitet
werden, ist derzeit in Prüfung.
Kommentar von CR Christian Uchann
Link: FPÖ-Chef Tschürtz fordert Konsequenzen für den Zeugen und „profil“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.