FANFARE CIOCARLINA live im Csello
Fanfare Ciocârlia, zwölfköpfige Balkan-Brass-Band aus dem Roma-Dorf Zece Prajini im Nordosten Rumäniens begeisterten die Besucher in der Cselleyühle in Oslip. Fanfare Ciocârlia gelten als erfolgreichstes Roma-Ensemble Europas. Die Band hat ihre musikalischen Wurzeln in der rumänischen Folklore der Sîrba und der Hora. Alle Mitglieder der Band sind Roma. Partituren oder Notenblätter werden bei der ausschließlich mündlich tradierten Musik nicht verwendet. Viele der Dorfbewohner wurden als Musiker für Hochzeiten und Taufen in der Gegend engagiert. Wegen der Feldarbeit waren ihre Hände allerdings so beansprucht, dass das Spiel von Saiteninstrumente nicht infrage kam und die Wahl auf Blechblasinstrumente fiel. Ein Instrument zu spielen, gehörte zur festen Familientradition, die von Vater zu Sohn weitergegeben wurde. Zece Prajini war für seine Blechbläser bekannt, trotzdem hätte sich keiner der Dorfbewohner als professioneller Musiker bezeichnet. Fanfare Ciocarlias Besetzung umfasst Trompeten, Tenor- und Baritonhörner, Tuben, Klarinetten, Saxophone, eine Große Trommel und Perkussion. Die Liedtexte sind in der Regel in Romanes oder Rumänisch verfasst. Der musikalische Stil der Band ist zwar hauptsächlich von der traditionellen Volkstanz-Musik Rumäniens und der Roma geprägt, nahm aber auch türkische, bulgarische, serbische und mazedonische Elemente auf. Die Gruppe verarbeitet außerdem Melodien aus der internationalen Popmusik und aus Hollywood wie Bollywood. Die Musik der Band zeichnet sich durch Geschwindigkeit und Dynamik, komplexe Rhythmen und temporeiche Soli von Klarinette, Saxophon und Trompete aus. Die Band hat ihr traditionelles Repertoire um eigene Arrangements bekannter Evergreens erweitert (Born To Be Wild, James Bond Theme, Caravan, Summertime) und diesen Songs ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Seit 1997 Fanfare Ciocarlia ihren Beginn der internationalen Karriere hatten, wurden mehr als 2.000 Konzerte in über 70 Ländern gespielt. 2016 feierte die Band ihren 20. Geburtstag mit einer Welttournee.
Fotos: Josef Steiger
Text: ANSPress Society News
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